Eine häufige Frage ist: „Welche Essstörungen gibt es?“ Dies möchte ich in dem heutigen Artikel beantworten. Wahrscheinlich wirst Du nicht alle kennen, weil einige eher unbekannt sind. Dennoch finde ich es wichtig, über diese Formen zu sprechen.
Im Grunde gibt es drei Hauptformen von Essstörungen. Diese sind Esssucht (Binge-Eating), Ess-Brech-Sucht (Bulimie) und Magersucht (Anorexie). Darüber hinaus gibt es Mischformen, wie die atypische Essstörung . Die häufigste Essstörung ist das Binge-Eating, gefolgt von Bulimie und Magersucht. Die letztgenannte ist wahrscheinlich die bekannteste Form. Zumindest denken die meisten zuerst an diese Form, wenn der Begriff Essstörung fällt. Falls Du Dich fragst, was eine Essstörung ist. Dann möchte ich Dir kurz nachfolgende Erklärung geben:
Alle Menschen, die an einer Essstörung leiden, haben eins gemeinsam: die permanente, gedankliche Beschäftigung mit Nahrungsmitteln, Mahlzeiten und mit ihrem Gewicht. Je nach Art der Essstörung drückt sich diese Besessenheit durch wiederholtes Überessen, Essen und Erbrechen oder durch ständiges Hungern aus. Betroffene sind in einem Teufelskreis gefangen. Dieser wird durch Schuld, Trauer, Scham, Angst und Wut genährt.
Die Folgen der Essstörung kannst Du im folgenden Artikel nachlesen: Wenn das Essen zum Feind wird: Kennst Du die Folgen einer Essstörung? Du fragst Dich, ob Du an einer Essstörung oder einem gestörten Essverhalten. Hast Du ein gestörtes essverhalten, ohne es zu wissen? Für Angehörige und nahestehende Personen habe ich folgenden Artikel geschrieben: Umgang mit Essgestörten – Tipps für Angehörige. Nachfolgend stelle ich Dir verschiedene Essstörungen vor.
Bulimie
Bei der Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht) sind typische Merkmale ein großer Appetit und eine übermäßige Nahrungsaufnahme. Das bedeutet, die Betroffenen haben oftmals ein unkontrolliertes Verlangen nach Essen. Bei Fressanfällen, verschlingen Menschen mit Bulimie innerhalb kurzer Zeit große Nahrungsmengen. Im Anschluss an diese Essanfälle werden Maßnahmen durchgeführt, um nicht zuzunehmen. Dies ist in den häufigsten Fällen das selbst herbeigeführte Erbrechen.
Einige Betroffene nutzen auch Abführmittel, Appetitzügler oder Mittel zum Entwässern. Weitere Maßnahmen sind Fasten oder ein extremes Sportverhalten. Diese Maßnahmen sollen alle der Gewichtszunahme entgegenwirken. Denn eine der größten Ängste von den Betroffenen ist die Angst vor der Zunahme. Das Ziel es es einen perfekten Körper zu erreichen. Die Betroffenen sind oftmals mit ihrer Figur und ihrem Körpergewicht unzufrieden, selbst wenn das Körpergewicht in einem ungesund niedrigen Bereich liegt.
Ebenfalls typisch ist ein häufiges Auf und Ab der Erkrankung. Das bedeutet, es gibt Phasen, in denen es gut läuft, doch im Anschluss läuft es wieder sehr schlecht. Diese guten Phasen verwechseln viele mit einer Heilung und zögern sich, Hilfe zu holen. Bedenke: Bulimie erfordert eine Behandlung, weil es eine Krankheit ist. Nachfolgende einige Eigenschaften, die viele Betroffene haben und in denen Du Dich wieder findest:
- Perfektionismus
- Konfliktvermeidung
- Hohe Sensibilität für die Erwartung anderer
- Verstärktes Gefühl nach Anerkennung
Dass Bulimie eine ernsthafte Krankheit ist, erkennst Du an den möglichen Folgen. Diese sind zum Beispiel: Müdigkeit, Herzrhythmusstörungen, Zahnschäden, Muskelkrämpfen oder Depressionen.
Magersucht
Bei der Anorexia nervosa (nervlich bedingte Appetitlosigkeit) sind die Betroffenen oftmals sehr dünn oder nehmen stark ab. Das Verhältnis zum eigenen Körper ist bei den meisten Betroffenen gestört. Dies äußert sich in einer komplett anderen Wahrnehmung des eigenen Körpers. Denn trotz niedrigem Gewicht oder Untergewicht nehmen Betroffene ihren Körper als unförmig oder dick wahr. Die Angst vor einer Gewichtszunahme hält sie vom Essen ab und führt dazu, dass sie immer weiter abnehmen. Die Entwicklung einer Essstörung wie Magersucht beginnt in vielen Fällen mit einer Diät.
Betroffene wiegen sich größtenteils täglich oder sogar mehrmals am Tag. Das Gewicht hat einen hohen Einfluss auf das Selbstwertgefühl. Daher kann die Zahl auf der Waage den kompletten Tag beeinflussen. Dazu kommt das ständige Kreisen der Gedanken ums Abnehmen, Essen, Gewicht oder die eigene Figur. Betroffene vermeiden notwendiges Essen konsequent. Dies geht so weit, dass Betroffene selbst im extremen Untergewicht versuchen weiter abzunehmen.
In einigen Fällen kann es zu Heißhunger oder Essattacken aufgrund eines zu niedrigen Gewichtes erfolgen. Hierauf reagieren die Betroffenen mit noch strengeren Regeln. Dabei ist das nur der
verzweifelte Hilfeschrei des Körpers nach der für ihn lebenswichtigen Energie.
Unter anderem gibt es noch folgende Anzeichen:
- Angst vor Kontrollverlust
- Essen nach Zeitplänen
- Essensrituale
- Körperschemastörung
Dass Magersucht eine ernsthafte Krankheit ist, erkennst Du an den möglichen Folgen. Diese sind zum Beispiel: Muskelschwund, Ausbleiben der Monatsblutung, Schwund des Hirngewebes, Abbau der Muskelmasse, Flaumartige Behaarung, Stoffwechsel-Probleme (Verstopfung, Abfallen der Körpertemperatur, Ödeme und so weiter)
Binge Eating
Beim Binge Eating („Binge“ = Gelage) haben die Betroffenen Fressanfällen, bei denen sie eine große Menge Lebensmittel verschlingen. Im Anschluss nehmen sie jedoch keine Maßnahmen vor, um das Gewicht zu reduzieren, wie es bei Bulimie der Fall ist. Die Binge-Eating-Störung ist die häufigste Form einer Essstörung. In der breiten Öffentlichkeit ist sie nicht so bekannt wie Bulimie oder Magersucht.
Bei Essanfällen verlieren die Betroffenen häufig die Kontrolle über das Essen. Das bedeutet, dass sie in einer kurzen Zeit sehr große Mengen essen. Im Nachhinein wissen sie teilweise nicht mehr, was sie alles gegessen haben. Dabei finden diese Fressanfälle unabhängig vom Hungergefühl statt und nicht aus Genuss.
In der Krankheit gibt es viele Schuld- und Schamgefühle. Daher finden viele Essanfälle alleine und heimlich statt. Die Betroffenen schämen sich häufig für ihr Verhalten und fühlen sich sehr schuldig. Dies kann im Laufe der Zeit zur sozialen Isolation führen. Erschwerend kommt hinzu, dass es immer wieder Phasen ohne Essanfälle gibt. Doch nach einigen Monaten kehren diese zurück. In den symptomfreien Phasen essen Betroffene oftmals über das Sättigungsgefühl hinaus. Dennoch sind diese Phasen ein Grund für einige Betroffene, sich keine Hilfe zu holen. Weiter Anzeichen sind unter anderem:
- Übergewicht (Adipositas)
- Verlust des Gefühls für körperliche Sättigung
- Alleine essen
- Depressive Verstimmung
Dass Binge-eating eine ernsthafte Krankheit ist, erkennst Du an den möglichen Folgen. Diese sind zum Beispiel: Kreislaufstörungen, Depressionen, Atem- und Schlafstörungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Angststörungen.
Gibt es noch weitere Formen?
Das waren die drei Hauptformen der Essstörungen und gleichzeitig die bekanntesten. Vielleicht fragst Du Dich, ob es noch andere Arten gibt? Ja, die gibt es. Diese sind unbekannt und teilweise nicht einmal als offizielle Krankheit anerkannt. Doch gerade diese Menschen fühlen sich alleingelassen. Schließlich wird kaum über diese Krankheiten und ihre Verhaltensweisen gesprochen. Dies mag daran liegen, dass sich kaum Menschen outen, welche diese Erkrankung haben. Daher ist es mir wichtig, diese unbekannten Formen von Essstörungen aufzugreifen.
Hierzu zählen zum Beispiel Mischformen der bekanntesten Arten, die ineinander übergehen können. Diese Formen sind jedoch nicht weniger schlimm. Alle Formen benötigen eine professionelle Behandlung. Mit diesem Artikel möchte ich dafür sorgen, dass diese unbekannten Formen bekannter werden. Daher möchte ich Dir in den folgenden Abschnitten die unbekannteren Formen von Essstörungen vorstellen. Die Symptome sind bei allen Arten unterschiedlich, doch die Ursachen sind oft sehr ähnlich. Daher kannst Du Dich bei allen hier aufgeführten Formen an mich wenden, falls Du Unterstützung von meiner Seite möchtest.
Atypische Essstörung
In diesem Fall leiden Betroffene unter einer Mischform. Dies bedeutet, dass verschiedene Symptome in mehreren Formen auftreten. Dadurch ist keine klare Zuordnung in eine Kategorie möglich. Symptome einer Magersucht können sich mit denen von Bulimie oder der Binge-Eating-Störung überschneiden. Das bedeutet: Du isst übermäßig, jedoch nicht so häufig wie für die Diagnose einer Binge-Eating-Störung nötig. Vielleicht hast Du auch Essanfälle und übergibst Dich, jedoch nicht so häufig wie bei einer Bulimie. Die nachfolgenden Symptome können unter anderem auftreten:
- Verlust des Gefühls für körperliche Sättigung und Kontrolle
- Essensrituale
- Negatives Selbstbild
- Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse
- Erkrankungen des Bewegungsapparates
Zu dem Thema habe ich einen ausführlichen Blog-Artikel geschrieben. Klicke auf den folgenden Link, wenn Du mehr erfahren möchtest: Was ist eine atypische Anorexie? Dass eine atypische Essstörung eine ernsthafte Krankheit ist, erkennst Du an den möglichen Folgen. Dies sind zum Beispiel Störungen des Herzrhythmus, Nährstoffmangel, Angstzustände, Depressionen, Hormonstörungen oder Zahnschäden.
Orthorexie (Orthorexia nervosa)
Die Betroffenen beschäftigen sich übertrieben mit gesunder Ernährung und entwickeln zwanghafte Ess- und Zubereitung Rituale. Das bedeutet, dass sie oftmals eigene spezifische Essgewohnheiten entwickeln. Diese können mit der Zeit immer mehr Zeit in Anspruch nehmen. Dies führt wiederum dazu, dass sie andere wichtige Lebensbereiche allmählich vernachlässigen. Der Fokus liegt dabei nicht vorrangig auf dem Körper oder schlank sein. Der Hauptfokus ist gesunde Ernährung. Die Betroffenen fühlen sich schuldig, wenn sie von ihrer Ernährungsform abweichen und fürchten, dadurch zu erkranken. Deshalb versuchen Betroffene, zwanghaft „ungesunde“ Lebensmittel zu vermeiden. Alle Nahrungsmittel, die zu „ungesund“ sind, streichen Betroffene vom Speiseplan.
Betroffene legen „willkürlich“ fest, was gesund ist. Einige folgen zum Beispiele den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Bei anderen beruhen die Einteilungen auf ideologisch geprägten Wertvorstellungen. Dabei haben Betroffene oftmals große Angst, krank zu werden, wenn sie nach ihrer Wahl ungesunde Lebensmittel essen. Außerdem erhöht sich im Laufe der Zeit die Anzahl der verbotenen Lebensmittel. Die häufigsten Lebensmittel, die Betroffene streichen, sind Zucker, Fleisch, Weizenprodukte oder Fertigprodukte. Oftmals werden Lebensmittel mit einem hohen Kaloriengehalt gestrichen. Anzeichen und Symptome sind unter anderem folgende:
- Gedanken kreisen ständig um „gesunde“ Ernährung
- Nur „gesunde“ Lebensmittel werden gegessen, “ungesunde” werden vermieden
- Betroffene sehen die eigene Ernährungsweise als die einzig richtige an
- Versagens- und Schuldgefühle, beim Brechen der eigenen Regeln
- Persönliche Essensvorlieben werden ignoriert, nur der Gesundheitsaspekt zählt
Dass Orthodoxie eine ernsthafte Krankheit ist, erkennst Du an den möglichen Folgen. Diese sind zum Beispiel: Mangelernährung, erhöhte Osteoporose-Gefahr, Gewichtsverlust, sozialer Rückzug, Minderung der Lebensqualität, oder Folgen der Mangelernährung.
Anorexia Athletica
Betroffen sind vor allem Leistungssportlerinnen und -sportler aus Sportarten, in denen das Gewicht für die Leistung ausschlaggebend ist. Beispiele sind Ballett, Eiskunstlaufen, Skispringen, Turnen, Langstreckenlauf, Triathlon. Hier führen Athleten für Leistungs- und Wettkampf Vorteile bewusst extreme Diäten durch. Ein anderes Beispiel sind Sportarten, in denen es mehrere Gewichtsklassen gibt. Das sind zum Beispiel Boxen, Judo oder Ringen. Im Ballett und Eiskunstlaufen sind 42 % der Frauen von einer Essstörung betroffen.
Formal wird es nicht als Krankheit eingestuft. Schließlich kann sich das Essverhalten nach der Beendigung des Leistungssports wieder ändern. Doch dass es eine gefährliche Erkrankung ist, zeigen die unten aufgeführten Folgen. Niemand sollte für ein bestimmtes Gewicht seine Gesundheit aufs Spiel setzen, sondern sich Unterstützung suchen. Außerdem sind nicht nur Leistungssportler betroffen. Denn viele Hobbysportler legen einen ungesunden Ehrgeiz an den Tag, um ihren Idolen nachzueifern. Dabei verdienen sie nicht ihren Lebensunterhalt damit. Wozu willst Du Deine Gesundheit aufs Spiel setzen? Anzeichen und Symptome sind unter anderem folgende:
- Gewichtsverlust unter 5 % vom Normalgewicht
- Zyklusstörungen
- Angst Fett zu werden
- starke Kalorienrestriktion
- Ablaufverhalten (Erbrechen, Abführmittel)
- Fressanfälle
Dass Anorexia Athletica eine ernsthafte Krankheit ist, erkennst Du an den möglichen Folgen. Diese sind zum Beispiel: Elektrolytstörungen, die zu Krampfanfällen oder Herzrhythmusstörungen führen können, Ausbleiben der Regelblutung, funktionelle Störungen von Nerven, Muskeln und Verdauungstrakt sind ebenfalls möglich.
Night Eating Syndrom (Kurz NES)
Hier nimmt der Betroffene zwischen 50 % und 75 % der täglichen Kalorienaufnahme nach dem Abendessen zu sich. Tagsüber haben die Betroffenen kaum Hunger oder keinen Appetit. Deshalb verschiebt sich die Nahrungsaufnahme in die Abend- und Nachtstunden. Erst zu dieser Zeit bekommen die Betroffenen starken Hunger und einige wachen nachts mit starkem Heißhunger auf.
Die Betroffenen nehmen das Essen in den meisten Fällen anfallsartig zu sich. Oftmals gehen diese Anfälle mit dem Gefühl des Kontrollverlustes über das Essen einher. Allerdings erbrechen sich Nachtesser nicht, wie bei der Bulimie. Außerdem nehmen Betroffene bei den Essanfällen geringere Mengen zu sich als bei einer Binge-Eating Störung. Die folgenden Symptome können unter anderem auftreten:
- Morgendliche Appetitlosigkeit
- Depressive Verstimmung, die im Laufe des Tages zunimmt
- Aufnahme mindestens der Hälfte der täglichen Kalorienmenge nach der letzten Mahlzeit
Dass das Night Eating Syndrom eine ernsthafte Krankheit ist, erkennst Du an den möglichen Folgen. Diese sind zum Beispiel: Übergewicht, Diabetes, Angstzustände, Depressionen, Schlafstörungen oder Bluthochdruck.
Diabulimie
Bei der Diabulimie verzichten Betroffene von Typ-1-Diabetes bewusst auf ihr notwendiges Insulin. Dadurch, dass sie sich weniger Insulin, oder sich sogar gar keins mehr spritzen, nehmen sie ab. Denn die geringere Insulindosis sorgt dafür, dass der Blutzucker steigt. Die überschüssigen Kohlenhydrate werden dadurch vermehrt über die Nieren abgegeben. Die Diabulimie ist von außen schwer erkennbar. Der einzige Parameter kann der schlechte Blutzuckerparameter sein. Diese Form der Essstörung ist, ähnlich wie bei der Bulimie, eine heimliche und schambehaftete Erkrankung. Angehörige und Freunde wissen meist nichts davon. Denn die Essstörung ist von außen kaum sichtbar.
Wenn Typ-1-Diabetes bei jemandem festgestellt wird, nimmt dieser circa bis zu 7kg zu. Grund dafür ist das Insulin. Frauen im vorangehenden Erwachsenenalter können oftmals mit dieser Zunahme nicht umgehen (Die Angst vor einer Zunahme). Häufig weisen diese ein geringes Selbstwertgefühl auf. Denn zusätzlich müssen sich die Betroffenen mit Nahrung und Insulin auseinandersetzen. Sie müssen ihr Essen oftmals planen und alles ausrechnen. Sie sind somit nicht mehr so frei und flexibel wie vor der Krankheit. Mit der Zunahme können viele Betroffene nicht umgehen und fangen an, ihr Insulin wegzulassen. Dies ist besonders gefährlich, denn die Betroffenen benötigen das lebenswichtige Insulin. Ansonsten kann eine Stoffwechsel Übersäuerung stattfinden, die lebensbedrohlich ist.
Chew and Spit (Kauen und ausspucken)
Bei der „Chew and Spit“ Essstörung nehmen die Betroffenen das Essen in den Mund, kauen dieses und spucken es danach wieder aus. Die Lebensmittel sind oftmals besonders kalorienreich, mit viel Zucker, Salz und Fett. Betroffene dieser Krankheit verhindern die Aufnahme von Kalorien, indem sie die Nahrung vor dem Verschlucken ausspucken. Dennoch erleben sie trotzdem den gewünschten Geschmack.
Auch hier kann es zu einer Sucht kommen. Denn Essen verbinden wir oftmals mit einem positiven Gefühl. Und das erhalten Betroffene bereits durch das Kauen. Die Betroffenen haben Angst vor Kalorien, vor einer Zunahme oder vor Essanfällen. Also viele Ähnlichkeiten wie bei anderen Formen von Essstörungen. Ebenso ist diese Essstörung geprägt von Scham und Ekel. Die Betroffenen ziehen sich zurück. Folgen können folgende sein: geschwollene Speicheldrüsen, Zahnprobleme und Unterernährung. Zudem beginnt die Verdauung und Zersetzung bereits im Mund, wenn man kaut. Was das genau für eine Auswirkung hat, wissen die Forscher noch nicht.
Drunkorexie
Eine weitere, noch unbekannte Form der Essstörung ist die Drunkorexie. Hier verzichten die Betroffenen mit Absicht aufs Essen, um aufgrund des Alkoholkonsums nicht zuzunehmen. Oftmals essen die Betroffenen nichts vor einem Partyabend, oder mischen den Alkohol mit Light-Getränken. Zudem wird exzessiv Sport gemacht, oder eine extreme Diät nach einem Alkoholexzess ausgeführt. Durch das wenige Essen gelangt der Alkohol schneller ins Blut. Wodurch das Risiko für Folgeschäden im Organismus, oder auch für Filmrisse steigt. Dieses kompensierende Verhalten ist ein Zeichen für eine Abhängigkeit. Dies zählt als Form einer Essstörung.
Abschluss:
Bedenke stets, dass es sich bei Essstörungen um schwere psychische Erkrankungen handelt. Diese bekommst Du meist nicht alleine in den Griff bekommst. Allerdings kannst Du Deinen Umgang mit dem Essen wieder normalisieren. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass jeder seine Essstörung überwinden kann. Dafür musst Du nur den nötigen Weg gehen.
Wie es auch nach mehreren Jahren klappen kann, kannst Du in der Geschichte von Marie anhören. Jetzt Maries Geschichte hören.
Bei der Behandlung von Essstörungen gibt es mehrere Wege. Du kannst in eine Klinik gehen oder Dich psychotherapeutisch behandeln lassen. Weitere Wege sind eine Selbsthilfegruppe, die Gruppentherapie oder ein Coaching. Somit kann jeder den für sich passenden Weg aus den mehrere Behandlungsmöglichkeiten wählen. Denn jede Essstörung benötigt eine individuelle Behandlung.
Liebe Grüße
Deine Janina
„Das Leben ist kurz wie ein halber Atemzug – säe nichts als Liebe.“
Rumi