Beim Hungerstoffwechsel stellt, sich Dein Stoffwechsel aufgrund eines Nahrungsmangels zum Beispiel durch langes Fasten, einer Diät oder einer Essstörung um. So könnte würde ich es grob zusammenfassen.
In diesem Artikel erkläre ich Dir jedoch noch genauer, was der Hungerstoffwechsel ist und Du merkst, ob Du überhaupt im Hungerstoffwechsel bist. Ich werde über die Symptome des Hungerstoffwechsels schreiben, damit Du erkennen kannst, ob Du selbst betroffen bist. Zusätzlich gehe ich darauf ein, was genau in Deinem Körper passiert und wie Du aus dem Hungerstoffwechsel herauskommst.
Vielleicht weißt Du aber auch schon, dass Du Dich im Hungerstoffwechsel befindest und möchtest wissen, wie Du wieder herauskommst? Dann ist der heutige Artikel für Dich ebenfalls genau richtig. Falls Du Dir unsicher bist, ob Du bereits im Hungerstoffwechsel bist, wird dieser Artikel Dich aufklären, wie Du bemerkst, ob Du Dich im Hungerstoffwechsel befindest.
Was ist der Hungerstoffwechsel?
Hungerstoffwechsel bedeutet, dass Dein Stoffwechsel sich aufgrund eines Nahrungsmangels umstellt. Dies geschieht zum Beispiel durch langes Fasten, extreme Diäten oder eine Essstörung. Durch diese Umstellung des Stoffwechsels verringert sich Dein Kalorienverbrauch. Dies wird oftmals auch als „eingeschlafener Stoffwechsel“ oder „verringerter Stoffwechsel“ bezeichnet.
Der Hungerstoffwechsel ist eine Art Notprogramm von unserem Körper. Dieses Notprogramm des Körpers soll das Überleben sichern, wenn Nahrungsknappheit herrscht. In der heutigen Zeit ist die Gefahr zu verhungern null, zumindest, solange Du nicht in einem dritte Welt Land lebst. Da Dein Körper jedoch nichts von der modernen Welt weiß, reagiert er noch genauso wie in der Steinzeit. Das heißt, er glaubt, dass eine Hungersnot droht, wenn Du zu wenig isst.
Damit Du diese „Hungersnot“ möglichst lange durchhalten kannst, muss der Körper sicherstellen, dass genug Energie für die wichtigsten Körperfunktionen vorhanden ist. Dafür werden zum Beispiel Herzfrequenz, Blutdruck und Körpertemperatur gesenkt. Falls Du öfters frierst, hat Dein Körper vielleicht zu wenig Energie zur Verfügung? Denn die Körpertemperatur zu erhöhen ist sehr energieaufwendig und wenn Du zu wenig zuführst, ist diese Energie einfach nicht vorhanden.
Was sind Anzeichen für einen Hungerstoffwechsel?
Ich möchte Dir nachfolgend einen kleinen Überblick möglicher Symptome geben:
- Müdigkeit
- Kraftverlust
- Trockene Haut
- Lustlosigkeit keine Energie mehr
- Leichte depressive Verstimmungen
- Unregelmäßiger oder ausbleibender Menstruationszyklus
Zu ergänzen ist hier noch, dass, falls Du die Pille nimmst, Dein Zyklus hierdurch „geregelt wird“. Daher kannst Du Dich mal fragen, ob Du vielleicht Angst hast, die Pille abzusetzen?
Durch das Absetzen der Pille müsstest Du Dich der „Wahrheit“ stellen, ob Du Deine Periode wirklich noch bekommst oder nur durch die Pille. Natürlich kannst Du Dir, solange Du die Pille nimmst, noch sagen, dass alles okay sei. Ich möchte damit nur sagen, dass, falls Du die Pille nimmst, ist das eine regelmäßiger Zyklus kein Anzeichen, das alles Okay ist. Es kann ganz nicht beurteilt werden, da Du die Pille nimmst.
Wie merke ich, ob ich im Hungerstoffwechsel bin?
Wenn Du die zuvor aufgezählten Symptome bei Dir erkennst, ist es sehr wahrscheinlich, dass Du im Hungerstoffwechsel bist. Oftmals sind die ersten Alarmsignale Müdigkeit, trockene Haut oder Stimmungsschwankungen (leichte depressive Verstimmungen). Solltest Du Dich in einer Diät befinden und diese Symptome feststellen, ist es aller höchste Zeit, die Diät zu beenden. Das heißt sofort wieder genug zu essen.
Sofern Du im Untergewicht bist, kannst Du sehr sicher davon ausgehen, dass Du im Hungerstoffwechsel bist. Ein zusätzliches Anzeichen wäre noch, dass Du sehr schnell zunimmst. Dies kenne ich noch aus meiner Zeit in der Magersucht. Damals habe ich sofort zugenommen, sobald ich nur ein bisschen mehr als sonst gegessen habe. Damals habe ich das nicht verstanden, bekam Panik und habe wieder weniger gegessen. Allerdings kann ich es heute sehr gut verstehen. Dein Körper ist einfach in so einer großen Notsituation, dass er alles, was zusätzlich bekommt, sofort einlagert. Wenn Dein Körper wieder aus dem Notfall Modus raus ist, speichert er auch nicht mehr jedes Gramm extra Nahrung ein.
Wann schaltet der Körper auf Sparflamme?
Hier ist die Meinung in zwei Lager gespalten. Das eine sagt, der Hungerstoffwechsel tritt erst mit Untergewicht ein. Im Gegensatz hierzu sagt das andere Lager, dass der Körper bereits nach zwei bis drei Tagen bei einem Kaloriendefizit von über 500 Kalorien in den Hungerstoffwechsel schaltet. Allerdings sind sich somit beide Lager einig, dass der Körper im Untergewicht bereits in das Notfallprogramm geschaltet hat. Das heißt, im Untergewicht läuft Dein Stoffwechsel nur noch auf Sparflamme.
Was hier aus meiner Sicht jedoch zu beachten ist, dass das Untergewicht eine Berechnung nach dem BMI (Body Maß Index) berechnet wird. Dein Körper kennt allerdings keinen BMI. Der merkt nur, dass weniger Nahrung ankommt. Das heißt, dass es sein kann, dass Dein Körper nach drei Tagen Diät bereits Deinen Stoffwechsel (Hast Du einen kaputten Stoffwechsel?) herunterfährt. Die einzige Ausnahme, die ich mir hier vorstellen kann, ist, wenn ein deutliches Übergewicht vorliegt und der Körper auf eine große Reserve an Fett zurückgreifen kann. Somit sprechen für mich die größeren Fakten für das zweite Lager.
Daher kannst Du davon ausgehen, dass bereits nach zwei, drei Tagen in einer Diät mit einem Kaloriendefizit von 500 kcal der Hungerstoffwechsel eintritt. Hierbei möchte ich noch darauf hinweisen, dass fast jede Diät, die in irgendwelchen Zeitschriften oder im Internet angepriesen wird, unter dieser Grenze von 500 kcal liegt. Das heißt, fast jede, die einmal eine Diät gemacht hat, kann in den Hungerstoffwechsel rutschen.
Was bedeutet der Hungerstoffwechsel für mich?
Der Hungerstoffwechsel bedeutet für Dich, dass Dein Körper nur noch versucht zu überleben. Das heißt, er versucht die fehlende Nahrung auszugleichen und so viel Energie wie möglich einzusparen. Wie macht er das? Das ist ganz einfach, er greift auf die eigenen Reserven zurück und senkt beispielweise die Körpertemperatur, um weniger Energie zu verschwenden.
Glaubst Du, wenn Dein Körper auf eigene Reserven zurückgreift, er nur Fett abbaut? Oder anders gefragt, glaubst Du, dass Du Dir Deinen Traumkörper erhungern kannst? Dann muss ich Dich leider enttäuschen. Dein Körper baut nicht nur Fett ab. Es ist sogar so, dass er sich auch von Deinen Muskeln ernährt. Die Muskeln abzubauen ist für Dein Körper sogar doppelt effektiv.
Wieso doppelt effektiv? Nun einmal kann er mit der verstoffwechselten Energie lebenswichtige Funktionen aufrechterhalten. Der zweite Punkt ist, die Muskeln, die abgebaut wurden, verbrauchen jetzt keine unnötige Energie mehr, da sie abgebaut wurden. Da Muskeln auch in Ruhephasen Energie verbrauchen und nicht zwingend überlebenswichtig sind, kann Dein Körper im Notfall darauf verzichten.
Hierbei solltest Du bedenken, dass die wichtigste Funktion des Körpers ist zu überleben. Das heißt Muskel und ein sexy Körper sind Luxus, wenn genug Nahrung zur Verfügung steht und der Körper nicht um das Überleben kämpfen muss. Das heißt Muskeln musst Du Dir leisten können. In diesem Kontext meine ich mit Leisten, dass Du genug essen musst.
Falls Du in eine Magersucht rutschst, spart der Körper irgendwann in sehr extremer Form Energie ein. Das geht so weit, dass du irgendwann gerade nur noch den Alltag bewältigen kannst. Außerdem können irgendwann anstrengendere Aktivitäten nicht mehr verübt werden oder nur mit noch größer Anstrengung. Irgendwann kannst Du vielleicht allein kaum noch den eigenen Alltag bestreiten.
Ich möchte es noch einmal abschließend klar schreiben, damit es jede versteh. Diese ganzen Prozesse kannst Du nicht aufhalten. Das heißt, selbst wenn Du Eiweiß isst oder das Sportpensum erhöhst, wird Deine Körper keine neuen Muskeln aufbauen, solange Du im Hungerstoffwechsel bist, im Untergewicht und insgesamt zu wenig isst. Solange Du im Hungerstoffwechsel bist, wird Deine Muskulatur trotz Sport und Eiweiß abgebaut. Der gesamte Stoffwechsel ist heruntergefahren. Die Priorität des Körpers ist, die Organe zu versorgen und zu überleben.
Je länger Du im Hungerstoffwechsel bist, umso mehr Symptome wirst Du feststellen. Du wirst vielleicht irgendwann sehr viel frieren und selbst beim Sport kaum oder gar nicht mehr schwitzen.
Du möchtest den Hungerstoffwechsel beenden?
Dann muss ich Dir ehrlicherweise sagen, dass dies nicht ganz so einfach ist. Natürlich ist es trotzdem möglich. Ich habe Dir schon erklärt, dass Dein Körper im Hungerstoffwechsel denkt, es herrsche eine Hungersnot. Daher ist der erste Schritt Deinem Körper klarzumachen, dass diese nun vorbei ist. Wie das geht? Ganz einfach. Du musst wieder mehr essen. Hiermit meine ich, dass ein Kalorienüberschuss nötig ist. Oftmals kann diese Phase mit Extremhunger einhergehen (5 Tipps, um mit Extremhunger umzugehen). Bitte höre in dieser Phase des extremen Hungers ganz besonders auf Dich und Deinen Körper.
Natürlich ist Deinem Körper nicht sofort klar, dass die Hungersnot vorbei ist. Daher ist es logisch, dass Du erst mal zunehmen wirst. Dies hat den Grund, dass Dein Körper erst mal Reserven anlegen will für die nächste Hungersnot. Nun ist es wichtig, diese Phase durchzuhalten, damit Dein Körper lernt die Hungersnot ist vorbei. Wenn Du regelmäßig weiter genug isst, merkt Dein Körper, es gibt wieder genug Nahrung. Dann wird sich Dein Gewicht einpendeln.
Eine häufig gestellt Frage ist hierbei auch: „Wie lange dauert es, bis man aus dem Hungerstoffwechsel kommt?“ Leider muss ich Dich ein bisschen enttäuschen und kann Dir keine klare Antwort geben. Da es zum Beispiel davon abhängt, wie lange Du im Hungerstoffwechsel warst. Falls Du im Untergewicht bist oder längere Zeit im Hungerstoffwechsel warst, solltest Du eher mit Monaten als mit Wochen rechnen. Du solltest bedenken, je länger Dein Körper zu wenig Nahrung bekommen hat, umso mehr hast Du im einiges abverlangt. Nun ist es logisch, dass Dein Körper Dir einiges abverlangt.
Falls Du Unterstützung auf Deinem Weg benötigst, dann kannst Du mir gerne schreiben und gemeinsam finden wir einen Weg aus dem Hungersstoffwechsel hin zu einem intuitiven Essverhalten.
Zusammenfassung:
- Der Hungerstoffwechsel kann schon nach zwei, drei Tagen eintreten, wenn an diesen Tagen ein Kaloriendefizit von über 500 Kalorien besteht.
- Der Stoffwechsel verlangsamt sich und der Energieverbrauch reduziert sich auf ein Minimum.
- Die Umstellung des Hunger- auf Normalstoffwechsel kann Monate dauern und gelingt nur mit einem Kalorienüberschuss.
- In der Phase der Umstellung von Hunger- auf Normalstoffwechsel kann es in der ersten Zeit zur Zunahme kommen. Hier ist es wichtig, Deinem Körper zu vertrauen und nicht wieder die Kalorien zu kürzen.
Zum Abschluss möchte ich, dass Du bedenkst, der Hungerstoffwechsel ist die Notbremse, welche die Natur eingebaut hat. Diese Notbremse ermöglicht es uns bei geringer Nahrungszufuhr möglichst lange zu überleben. Da in der jetzigen Zeit genug Nahrung vorhanden ist, liegt es meistens nicht allein am Essen.
Falls Du Unterstützung benötigst, die Ursachen hinter Deinem selektiven und restriktiven Essverhalten herauszufinden und dieses zu überwinden, stehe ich Dir gerne beratend zur Seite. Denn jede hat es verdient, ein freies und leichtes Leben zu führen.
„Wege entstehen dadurch, dass wir sie gehe.“
Franz Kafka