Du weißt einfach nicht mehr weiter und hast das Gefühl nichts so richtig kann dir helfen? Bisher haben weder Klinikaufenthalte noch sonstige Therapien geholfen? Ich möchte dir heute sagen. Gib nicht auf. Warum du versuchen solltest, die ES hinter dir zu lassen, bevor du aufgibst? Das erfährst du in diesem Artikel.
Wer mir schon länger folgt, weiß, dass ich 12 Jahre lang von einem essgestörten Verhalten betroffen war (Hier Beschreibe ich mein damaliges Leben als Bulimikerin). Jeden Tag hatte ich den Wunsch aufhören zu wollen. Aber gleichzeitig, gab mir die Essstörung auch so viel Kraft und Halt. Denn sie war meine Komfortzone. Eine Zeitlang habe ich mir auch eingeredet, dass die Essstörung gut für mich sei. Dass sie zu mir und meinem Leben gehört. Denn ich meinte, ich konnte doch alles essen, ohne zuzunehmen. Ich hatte auch keine körperlichen Probleme, mit denen ich nicht hätte leben können.
Wenn da nicht dieses aber wäre….
Ich überlegte täglich woher mein Verhalten kommen könnte. Warum ich dieses Problem hatte. Über die Jahre hinweg ist mein tägliches Fressen und Kotzen zu einer Gewohnheit geworden, die ich nicht mehr ablegen konnte. Ich kam einfach nicht dahinter, weswegen dieses essgestörte Verhalten meine Bewältigungsstrategie geworden ist. Immerzu dachte ich, dass es diesen einen Moment hätte geben müssen. Der den Schalter bei mir umgelegt hat, dass ich da auf einmal in die Essstörung gerutscht bin. Aber ich wusste einfach, dass es diesen Moment nicht gab. Verzweifelt habe ich versucht den Grund zu verstehen. Aber ich kam einfach nicht drauf. Und da ich die Gründe nicht kannte, gab ich innerlich auf.
Bis zu dem Moment, als ich ins Krankenhaus gekommen bin und notoperiert wurde…
Dieser Moment rüttelte mich wach und ich war gewillt, endlich herauszufinden, warum ich in der Bulimie feststeckte. Der Heilungsweg war kein leichter Weg. Es gab gute Tage, es gab aber auch unglaublich schlechte Tage, die mir oft den Boden unter den Füßen weggezogen haben. Ich habe mich mit Sachen aus meiner Vergangenheit konfrontiert, die mich traurig gemacht haben, die mir den Schmerz gezeigt haben.
Warum du versuchen solltest, die ES hinter dir zu lassen, bevor du aufgibst.
Aber genau das braucht man, um gesund zu werden. Diese Konfrontation mit der Vergangenheit und den Gründen, weswegen man in die Essstörung gerutscht bist. Die Essstörung ist ein Hilfeschrei deiner Seele. Und du darfst dankbar für sie sein. Denn sie schützt dich auch auf eine Art und Weise und sie sorgt dafür, dass du dich mit dir auseinandersetzt. Wer weiß, ob du dich jemals so um dich gekümmert hättest, wenn du nicht in dieses Verhalten gerutscht wärst.
Das Leben fühlt sich leichter an…
Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass sich das Leben ohne das essgestörte Verhalten leichter anfühlt. Leichter, weil man endlich wieder leben kann. Der ganze Tag dreht sich nicht nur ums Essen. Du kannst auch mal eine Pizza essen, ohne dafür mehr Sporteinheiten gemacht zu haben. Für andere Dinge hast du wieder viel mehr Energie. Ich konnte zum Beispiel auch meinen Geburtstag wieder genießen.
DU LEBST EINFACH WIEDER!
Wenn du die ersten guten Tage auf deinem Heilungsweg hast, merkst du, wie sehr dich die Essstörung eingenommen hat. Wie sie dein Leben kontrolliert. Und wie wenig du überhaupt gelebt hast. Wage den Schritt aus deiner Komfortzone und trau dich. Du wirst sehen wie schön das Leben ohne die Essstörung sein kann. Wenn du dich mit dir und deiner Vergangenheit auseinandersetzt, wirst du die Gründe erfahren, weswegen das Essen deine Bewältigungsstrategie geworden ist. Du wirst erkennen, weswegen du die Essstörung gebraucht hast. Also trau dich und lass los.
Alles Liebe.
Deine Janina