Warum Du nicht für Dein Essen trainieren musst – Ein Guide

Kategorie: Essstörung

Datum: 12.06.2024

Fühlst Du Dich oft gefangen in einem ständigen Kreislauf aus intensivem Training und restriktiver Ernährung? Nutzt Du Sport, um Dir Essen zu verdienen oder Kalorien zu verbrennen? Diese Denkweise kann zu einem belastenden Verhältnis zu Bewegung und Nahrung führen, was nicht nur körperlich, sondern auch emotional erschöpfend ist. Vielleicht fühlst Du Dich oft unzufrieden und hast das Gefühl, ständig zu versagen.

Du bist nicht allein, und es gibt einen Ausweg aus diesem ungesunden Muster. Es ist möglich, Deine Beziehung zu Sport und Essen zu verändern, indem Du Deine Motivation neu definierst und den Fokus auf Selbstakzeptanz und Selbstwert legst. Gemeinsam können wir lernen, Deinen Körper zu schätzen und Bewegung als etwas Befreiendes und Erfreuliches zu erleben. Lass uns diesen Weg gemeinsam gehen und die Freude an der Bewegung neu entdecken.

Die Rolle von Sport bei Essstörungen

Sport kann eine positive Rolle in unserem Leben spielen – er hält uns fit, reduziert Stress und verbessert unser Wohlbefinden. Doch für viele Frauen mit Essstörungen wird Sport zu einem Mittel, um Essen zu rechtfertigen oder Kalorien zu verbrennen. Diese Denkweise kann zu einem ungesunden Teufelskreis führen.

Stell Dir vor, Du verbringst täglich mehrere Stunden im Fitnessstudio, nur um die Kalorien zu verbrennen, die Du gegessen hast. Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten, in denen ich das Gefühl hatte, ich müsste jeden Bissen, den ich zu mir nahm, durch endlose Stunden im Fitnessstudio ausgleichen. Diese Denkweise hat mich nicht nur körperlich erschöpft, sondern raubte mir auch die Freude an der Bewegung und dem Essen.

Vielleicht erkennst Du Dich selbst hier wieder. Falls das so ist, bist Du nicht allein in diesem Kreislauf. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung und aus der Arbeit mit meinen Klientinnen sagen, dass es möglich ist, diese Denkweise zu durchbrechen. Gemeinsam können wir einen Weg finden, Sport wieder als positive und bereichernde Erfahrung zu erleben.

Negative Auswirkungen dieser Denkweise

Die ungesunde Beziehung zu Sport kann schwerwiegende physische und psychische Konsequenzen haben:

Physische Auswirkungen: Übermäßiger Sport kann zu Verletzungen, chronischer Erschöpfung und Hormonstörungen führen. Dein Körper hat nicht genug Zeit zur Regeneration, was langfristig zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann. Bei mir war es so, dass ich durch das intensive Training oft sehr ausgelaugt war. Mittlerweile mache ich teilweise mehrere Wochen keinen Sport, wenn es mir nicht passt. Das wäre früher undenkbar gewesen. 

Psychische Auswirkungen: Der ständige Druck, Kalorien zu verbrennen und sich „Essen zu verdienen“, kann zu Angstzuständen, Depressionen und einem verzerrten Selbstbild führen. Es entsteht eine ständige Unzufriedenheit mit Deinem eigenen Körper und Deinen eigenen Leistungen. Ich weiß zum Beispiel noch, dass ich früher nie zufrieden war. Ich hatte immer das Gefühl, ich müsste noch mehr machen, damit ich gut genug bin.

Vielleicht erkennst Du Dich selbst in meinen Beispielen wieder. Diese sollen Dir zeigen, wie wichtig es ist, eine gesunde und positive Einstellung zum Sport zu entwickeln. Es ist an der Zeit, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und Bewegung als etwas Positives und Bereicherndes zu betrachten.

Strategien zur Änderung des Mindsets

Es ist möglich, Deine Motivation und Intention für Sport zu verändern und eine gesunde Beziehung zu Bewegung zu entwickeln. Hier sind einige Strategien, die Dir dabei helfen können:

  1. Ändere Deine Perspektive: Betrachte Sport als eine Möglichkeit, Deinen Körper zu feiern und zu stärken, anstatt ihn zu bestrafen. Finde Freude an der Bewegung und schätze, was Dein Körper leisten kann.
  • Beispiel: Anstatt ein intensives Workout zu absolvieren, geh raus und mach einen entspannten Spaziergang in der Natur. Genieße die frische Luft und die Bewegung, ohne auf Kalorien oder Zeit zu achten.
  1. Nimm Dir eine Pause vom Fitnessstudio: Nimm Dir bewusst eine Pause vom intensiven Training, um Deinem Körper die nötige Erholung zu gönnen und Dein Verhältnis zum Sport zu überdenken. Nutze diese Zeit, um alternative Bewegungsformen auszuprobieren und herauszufinden, was Dir wirklich Spaß macht.
  • Beispiel: Probiere eine Woche lang Yoga aus und achte darauf, wie sich Dein Körper dabei fühlt. Entdecke die Entspannung und die Freude an den sanfteren Bewegungen.
  1. Hör auf, Kalorien zu zählen: Hör auf, Kalorien zu zählen und Dein Training an Zahlen zu messen. Konzentriere Dich darauf, wie sich Dein Körper fühlt und was ihm guttut.
  • Beispiel: Verbanne Deine Fitness-Apps und Kalorienzähler für eine Woche und höre stattdessen auf die Signale Deines Körpers. Bewege Dich so, wie es sich gut anfühlt, ohne Dich von Zahlen leiten zu lassen.
  1. Überdenke Dein Selbstwertgefühl: Dein Wert hängt nicht von Deinem Körpergewicht oder Deiner Fitnessroutine ab. Du bist wertvoll, weil Du Du bist. Erlaube Dir, Essen zu genießen, ohne es Dir verdienen zu müssen.
  • Beispiel: Gönne Dir Dein Lieblingsessen, ohne vorher oder nachher ein intensives Training zu absolvieren. Genieße jeden Bissen und erinnere Dich daran, dass Du dieses Vergnügen nicht erst durch Sport verdienen musst.

Diese Strategien können Dir helfen, eine gesunde und positive Einstellung zu Sport und Ernährung zu entwickeln. Finde Wege, Bewegung und Essen wieder als positive und bereichernde Erfahrungen zu erleben.

Fragen zur Selbstreflexion 

Selbstreflexion ist ein wichtiger Schritt, um Deine Beziehung zum Sport und zum Essen zu verstehen und zu verbessern. Indem Du Dir bewusst Zeit nimmst, über Deine eigenen Motivationen und Gefühle nachzudenken, kannst Du beginnen, die Gründe für Dein Verhalten zu identifizieren und zu ändern. Hier sind einige Fragen, die Dir dabei helfen können:

  1. Warum machst Du Sport? Ist es, um Dich besser zu fühlen oder um Kalorien zu verbrennen?
  2. Wie fühlst Du Dich nach dem Training? Bist Du erschöpft und unzufrieden oder gestärkt und glücklich?
  3. Kannst Du Dir einen Ruhetag gönnen, ohne Dich schuldig zu fühlen? Wenn nicht, warum?
  4. Gibt es andere Bewegungsformen, die Dir mehr Freude bereiten könnten?
  5. Fühlst Du Dich verpflichtet, intensive Workouts zu machen, um Dich gut zu fühlen?
  6. Glaubst Du, dass sanfte Bewegungen wie Yoga oder Spaziergänge weniger wert sind? Warum?
  7. Wie reagierst Du, wenn Du eine Trainingseinheit verpasst?

Anleitung zur Selbstreflexion

Um diese Fragen effektiv zu nutzen, nimm Dir regelmäßig Zeit, um in Ruhe über sie nachzudenken und Deine Antworten aufzuschreiben. Hier ist eine kurze Anleitung, wie Du dies tun kannst:

  1. Finde einen ruhigen Ort: Setze Dich an einen Ort, an dem Du ungestört bist und Dich wohlfühlst. Dies kann ein gemütlicher Sessel, Dein Lieblingsplatz im Park oder ein stiller Raum in Deinem Zuhause sein.

  2. Nimm Dir Zeit: Plane mindestens 15-30 Minuten ein, um Dich wirklich mit den Fragen auseinanderzusetzen. Es ist wichtig, dass Du Dich nicht hetzt und Dir ausreichend Zeit nimmst, um tief in Deine Gedanken und Gefühle einzutauchen.

  3. Schreibe Deine Antworten auf: Nutze ein Tagebuch oder ein Notizbuch, um Deine Gedanken aufzuschreiben. Schreibe so ausführlich wie möglich und versuche, ehrlich zu Dir selbst zu sein. Hier sind einige Beispiele, wie Du Deine Antworten gestalten könntest: 

    • Warum machst Du Sport? „Ich mache Sport, um mich besser zu fühlen und meine Gesundheit zu verbessern. Allerdings merke ich oft, dass ich mich dabei erwische, Sport zu treiben, um Kalorien zu verbrennen oder um mich nicht schuldig zu fühlen, wenn ich etwas gegessen habe.“
    • Wie fühlst Du Dich nach dem Training? „Nach dem Training fühle ich mich oft erschöpft und manchmal auch unzufrieden, weil ich das Gefühl habe, nicht genug getan zu haben. An anderen Tagen fühle ich mich jedoch gestärkt und glücklich, vor allem, wenn ich eine Sportart gemacht habe, die mir Spaß macht.“
  1. Reflektiere und ziehe Schlussfolgerungen: Lies Deine Antworten durch und denke darüber nach, was sie Dir über Deine Beziehung zum Sport und zum Essen verraten. Gibt es Muster oder wiederkehrende Themen? Welche Gefühle treten besonders häufig auf?

  2. Setze Dir Ziele: Basierend auf Deinen Erkenntnissen, setze Dir kleine, erreichbare Ziele, um Deine Beziehung zu Sport und Ernährung zu verbessern. Zum Beispiel: „Ich werde versuchen, einmal pro Woche eine neue, sanfte Bewegungsform auszuprobieren, wie Yoga oder einen Spaziergang.“

Indem Du regelmäßig über diese Fragen nachdenkst und Deine Antworten festhältst, kannst Du nach und nach ein besseres Verständnis für Dich selbst entwickeln und gesündere Gewohnheiten und Einstellungen fördern.

Die Bedeutung von Selbstakzeptanz und Selbstwertgefühl (H2)

Selbstakzeptanz und Selbstwertgefühl sind der Schlüssel zu einem gesunden Verhältnis zu Deinem Körper und zu Bewegung. Es ist wichtig, diese beiden Aspekte zu entwickeln und zu pflegen, um ein glückliches und erfülltes Leben zu führen.

Selbstakzeptanz:

Lerne, Deinen Körper so zu akzeptieren, wie er ist, und schätze ihn für das, was er kann. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, Dich selbst so zu aktzeptieren, wie Du bist. Jeder Körper ist einzigartig und verdient Respekt und Anerkennung.

Anfängertipp: Nimm Dir jeden Morgen ein paar Minuten Zeit, um vor dem Spiegel zu stehen und laut drei Dinge zu benennen, die Du an Deinem Körper schätzt. Dies kann etwas Einfaches sein wie: „Ich mag meine Augen, weil sie strahlen“ oder „Ich schätze meine Beine, weil sie mich durch den Tag tragen“. Dieser kleine Schritt kann Dir helfen, eine positive Einstellung zu Deinem Körper zu entwickeln.

Selbstwertgefühl: 

Dein Wert als Person hängt nicht von Deinem Aussehen oder Deiner Fitness ab. Du bist wertvoll, weil Du Du bist. Erlaube Dir, Essen zu genießen, ohne es Dir verdienen zu müssen. Verinnerliche, dass Dein Wert nicht durch Dein Gewicht oder Dein Aussehen definiert wird.

Anfängertipp: Schreibe eine Liste mit zehn Dingen, die Du an Dir selbst magst, unabhängig von Deinem Aussehen. Dies können Eigenschaften, Fähigkeiten oder Taten sein, auf die Du stolz bist. Lies diese Liste jeden Tag durch, um Dir ins Gedächtnis zu rufen, dass Dein Wert weit über Dein äußeres Erscheinungsbild hinausgeht.

Indem Du diese einfachen, anfängerfreundlichen Tipps umsetzt, kannst Du beginnen, eine gesunde und positive Beziehung zu Deinem Körper und Deinem Selbstwertgefühl zu entwickeln. Denke daran, dass jeder kleine Schritt zählt und der Weg zu Selbstakzeptanz und Selbstwertgefühl ein kontinuierlicher Prozess ist. Du bist wertvoll, so wie Du bist, und verdienst es, Dich selbst zu lieben und zu schätzen.

Fazit

Die Reise zu einer gesunden und positiven Beziehung zu Sport und Ernährung kann herausfordernd sein, aber sie ist es wert. Indem Du Deine Perspektive auf Sport änderst, die Bedeutung von Ruhe und Erholung erkennst und anfängst, Selbstakzeptanz und Selbstwertgefühl zu kultivieren, kannst Du einen tiefgreifenden Wandel in Deinem Leben erfahren. 

Du bist wertvoll und verdient es, Bewegung als etwas Befreiendes und Erfreuliches zu erleben. Beginne heute, kleine Schritte in diese Richtung zu machen, und erinnere Dich daran, dass Du nicht allein bist – viele Frauen haben diesen Weg erfolgreich gemeistert und Du kannst es auch.

Liebe Grüße

Deine Janina

Bewege Dich, weil Du Deinen Körper liebst, nicht weil Du ihn bestrafen musst.

unbekannt

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