Hast Du ein schlechtes Körpergefühl? Und hast Du schon einmal überlegt mit Yoga anzufangen? Heute nehme ich Dich mit, wie Yoga Dir auf Deinem Heilungsweg helfen kann.
Wie Yoga Dir auf Deinem Heilungsweg helfen kann – Ich muss gestehen, dass Yoga erst seit kurzem einen großen Anteil in meinem Leben hat. Vor allem als ich in der Essstörung war, hätte ich mir niemals vorstellen können, mich wirklich für Yoga zu interessieren. Ich wusste, dass es mir nicht anstrengend genug sein würde. Yoga selbst habe ich nicht in Verbindung mit Sport gebracht. Sport war für mich so etwas wie joggen, oder ins Fitnessstudio zu gehen. Aber doch kein Yoga.
Ich habe dem Ganzen nicht einmal eine Chance gegeben. Nicht einmal ausprobiert habe ich es. Denn ich habe direkt gesagt „Das ist nichts für mich.“ Und innerlich kamen Gedanken hoch wie, „Sollen die ruhig alle Yoga machen, ich mache richtigen Sport und werde dann auch dementsprechend den perfekten Körper bekommen, den ich mir wünsche.“ Ich war in meiner eigenen, kleinen Welt gefangen und merkte nicht, dass ich mir meine Welt so ausmalte, wie sie mir gefällt.
Mit diesem Artikel möchte ich auch nicht sagen, dass Yoga für jeden etwas ist. Das Yoga jedem auf seinem Weg hilft. Aber es kann helfen und es wäre vielleicht gar nicht so schlecht, dem Ganzen offener gegenüberzustehen, als ich es damals war. Jede Essstörung und jeder Heilungsweg ist individuell. Keine Geschichte gleicht der anderen. Man sollte aber den Dingen offen gegenüberstehen, um auch sich selbst alle Türen offen zu halten.
Meine Geschichte zum Yoga
Ich habe auf meinem Heilungsweg auch viele Dinge ausprobiert. Einige Dinge haben mir geholfen, andere nicht. Meinem früheren Ich würde ich jedoch noch definitiv mit auf dem Weg geben, dass ich Yoga eine Chance geben sollte. Denn ich bin mir sehr sicher, dass es mir auf meinem Weg geholfen hätte. Ich bin der festen Überzeugung, dass mich Yoga mir und meinem Körper näher gebracht hätte. Aber auch das ist ein Prozess, zu merken, wann man sich gegen etwas verschlossen hat. Damals war ich noch nicht soweit und das ist auch vollkommen ok. Und ich bin froh, dass ich vor einigen Monaten meine Augen geöffnet habe und Yoga eine Chance gegeben habe.
Seitdem ich Yoga in mein Leben gelassen habe, kann ich mir ein Leben ohne Yoga nicht mehr vorstellen. Die Verbindung zwischen mir und meinem Körper ist viel intensiver, als es noch vor ein paar Monaten war und ich bereue es keine Sekunde, dass ich es doch einfach mal ausprobiert habe. Du solltest Yoga nicht als Sport sehen, sondern als Möglichkeit die Beziehung zu Dir selber zu stärken.
Ich weiß, dass ich nicht die gelenkigste Person bin, dass ich viele Übungen einfach noch nicht kann und das ist vollkommen ok. Man darf mit jeder Yoga-Einheit weiter wachsen. Und auch wenn man am Anfang total unbeweglich ist, macht das rein gar nichts. Ich merke, dass das auch ein großer Anteil in mir war, weswegen ich nicht mit dem Yoga angefangen habe. Denn ich wusste, dass ich die Übungen nicht perfekt ausführe. Das ich Schwächen habe. Und Schwächen zu haben ist schlecht. Ich wollte mich mit dem Gefühl nicht konfrontieren. Etwas nicht so gut zu können, konnte ich nicht ab. Ich musste es doch perfekt machen, damit ich gut bin. Und im Nachhinein weiß ich, dass das unter anderem die Gründe sind, weswegen ich nicht mit dem Yoga angefangen hatte. Ich wollte nicht schlecht sein.
Ich habe gelernt meinen Körper wahrzunehmen…
Das Schöne, was ich durch Yoga kennenglernt habe ist, dass es vollkommen ok ist, wenn jeder seine Übung macht, wie es für ihn am machbarsten ist. Es interessiert niemand anderen, wenn du dich nicht so weit dehnen kannst, wie andere es können. Jeder ist in seinem Yoga-Flow und da gibt es kein Vergleichen oder Abwerten. Und das ist ein so schönes Gefühl.
Generell habe ich schon immer die Menschen sehr bewundert, die Yoga praktizieren. Sie strahlen alle eine innere Ruhe aus und man hat einfach das Gefühl, dass sie bei sich angekommen sind. Übrigens mache ich, auch aufgrund der Corona bedingten Situation, meistens Yoga bei mir zuhause. Für virtuelle Yogakurse ist Mady Morrison übrigens meine Favoriten. (Hier findest du Einsteigerkurse)
Was ich zudem noch einmal durch Yoga gelernt habe ist, dass es nicht darum geht, wie der Körper aussieht, sondern wie er sich anfühlt. Yoga zeigt dir, dass Dein Körper Dein Freund ist und dass er nicht dein Feind ist. Durch Yoga hat man die Möglichkeit einzelne Körperteile wirklich wahrzunehmen und in jedes Körperteil hineinzuspüren. Und man kann in Körperteile hineinspüren, die man sonst nicht spürt. Wie zum Beispiel der Wirbelsäule.
Yoga bietet so viele Möglichkeiten…
Yoga bietet so unendlich viele Möglichkeiten, dass ich es erstaunlich finde, dass ich mich so dagegen gesperrt habe.
Aber es waren meine Glaubenssätze darüber. „Ich muss richtigen Sport machen“ „Das ist etwas für andere, aber nicht für mich“, oder „Ich bin nicht gut genug dafür.“ Das ist totaler Quatsch. Und wenn Du Dich gerade in diesen Zeilen wieder erkennst. Du darfst Yoga eine Chance geben. Wenn Du tief im Inneren merkst, dass Du Lust darauf hast, dann geh los und lass Dich darauf ein.
Und wenn Du wirklich merken solltest, dass es nicht das Richtige für Dich ist. Dann ist das auch vollkommen ok. Es geht um Dich. Und wenn Du Dich nicht wohlfühlst, dann solltest Du das auch nicht machen. Aber Du solltest auf deinem Heilungsweg offen sein und jede Chance, die es gibt ausprobieren. Vielleicht ist etwas dabei, was Dir hilft, was Dich nach vorne bringt. Versuche die Augen nicht zu verschließen. Auch durch die Arbeit mit meinen Klientinnen weiß ich, wie sehr Yoga auf dem Heilungsweg helfen kann. Auch mit meiner Erfahrung in den letzten Monaten, kann ich Dir sagen, dass Yoga einen großen Einfluss auf die Beziehung zu mir und meinem Körper hat. Und ja, trotz meiner anfänglichen Skepsis, kann ich mir ein Leben ohne Yoga nicht mehr vorstellen.
Was ist Yoga überhaupt?
Yoga ist eine philosophische Lehre, die eine Reihe geistiger und körperlicher Übungen bzw. Praktiken umfasst. Man kann sagen, dass Yoga ein sehr altes, ganzheitliches Übungssystem aus Indien ist. Es hilft, Körper, Geist und Seele ins Gleichgewicht zu bringen und kann auch als „Einheit“, „Verbindung“ und „Harmonie“ übersetzt werden.
Warum sollte man mit Yoga anfangen?
Yoga hilft Dir dabei Stress sanft abzubauen. Du nimmst Dir eine bewusste Auszeit vom Alltag und konzentrierst Dich dabei ganz auf Dich. Durch die Meditation, die Teil jeder Yogaeinheit ist, werden Dein Geist und Deine Seele beruhigt. Auch die speziellen Atemübungen sind ideal, um Stress abzubauen.
Aber Yoga hilft Dir nicht nur den ganzen Stress abzubauen, sondern Yoga hilft Dir auch, dass Du beweglicher wirst und sich somit Verspannungen lösen können. Yoga trainiert den ganzen Körper, es werden alle Muskelgruppen gestärkt. Durch dieses Training verbessern sich zudem die Haltung und auch Deine Körperwahrnehmung. Eine Yoga-Einheit regt den Parasympatikus an. Das ist der Teil des Gehirns, der für die Entspannung zuständig ist. So wird die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol gehemmt, sodass Du Dich entspannen kannst und sich Dein Körper regenerieren kann.
Aber nicht nur das. Yoga sorgt neben mehr Beweglichkeit und der Stressreduzierung, auch dafür, dass dein Blutdruck gesenkt wird, dass sich dein Lungenvolumen vergrößert und dass sich Deine Schlafqualität verbessert. Der wichtigste Aspekt für Dich ist aber jedoch, dass Du Deinem Körper wieder näher kommst und Du wieder eine Verbindung zu Deinem Körper bekommst. Yoga kann Dir dabei helfen, dass Du wieder eins mit Deinem Körper wirst. Und an dieser Stelle muss ich auch sagen, dass es stimmt. Man lernt seinen Körper noch einmal auf eine ganz andere Art und Weise kennen. Denn dadurch das man durch die Essstörung die Signale des Körpers unterdrückt, ist es so wertvoll sich seinem Körper wieder anzunähern.
Und dafür kann Yoga eine große Hilfe und Unterstützung sein.
Yoga ist die Reise des Selbst, durch sich selbst, zu sich selbst.
BHAGAVAD GITA
6 Gründe, warum Du mit dem Yoga anfangen solltest
Wenn Dir das noch nicht Gründe genug waren, möchte ich weitere Vorteile mit Dir Teilen, weswegen Yoga auch für Dich in Frage kommen könnte.
Grund 1: Dein Körper wird gestärkt
Typisch im Yoga ist es, dass die einzelnen Asanas lange gehalten werden. Das mag gerade zu Beginn ungewohnt und anstrengend für Deinen Körper sein, aber schon nach kurzer Zeit wirst Du Dich daran gewöhnen. Durch das lange Halten der Übungen werden Deine Muskeln gestärkt. Auch Deine Flexibilität wird sich schnell verbessern, denn Muskeln und Sehnen werden beim Yoga regelmäßig und schonend gedehnt.
Grund 2: Du baust Stress an
Wie bereits erwähnt sorgt Yoga dafür, dass Yoga dabei hilft Stress sanft abzubauen. Du nimmst Dir eine bewusste Auszeit vom Alltag und konzentrierst Dich dabei ganz auf Dich. Am Ende jeder Yoga Einheit wird eine Meditation gemacht, die nochmal dafür sorgt, Dich zu beruhigen. Auch die speziellen Atemübungen im Yoga, sorgen dafür dass du Deinen Stress abbaust.
Grund 3: Du stärkst Deine Gesundheit
Yoga ist kein Allheilmittel, aber es kann eine große Stütze auf Deinem Weg sein, um Deine Gesundheit zu stärken. Durch den regelmäßigen achtsamen Umgang mit sich selbst können Selbstzweifel oder Gedankenkarusselle verschwinden und der Schlaf verbessert sich beispielsweise dadurch. Auch Kopfschmerzen, oder Rückenbeschwerden können dadurch gelindert werden.
Grund 4: Yoga schenkt Dir Zeit für Dich
Oft vergessen wir im Alltag unsere Bedürfnisse zu schnell und wir stellen uns oft hinten an. Beim Yoga hast Du die Möglichkeit, Dir und Deinem Körper wertvolle Zeit zu schenken. Und oftmals lösen sich dadurch Probleme wie in Luft auf, wenn Du anfängst auf Dein Inneres zu hören. Diese kann Dir auf Dem Weg zu mehr Selbstliebe sehr helfen.
Grund 5: Dein Selbstbewusstsein wird gestärkt
Dadurch das man sich tief mit sich auseinandersetzt, sich mit seinem Körper verbindet, mehr in sich hineinhört, verbessert sich auch das Selbstbewusstsein sehr stark dadurch. Man geht aufrechter und ist einfach mehr bei sich ankommen, was enorm das Selbstbewusstsein fördert.
Grund 6: Dein Körpergefühl verbessert sich
Wie schon in diesem Artikel erwähnt, ist Yoga nicht nur gut für das Selbstbewusstsein, sondern auch Dein Körpergefühl verbessert sich unglaublich. Du kommst wieder in Verbindung mit Deinem Körper. Ihr werdet wieder eins, denn ihr müsst die einzelnen Haltungen gemeinsam meistern. Und dafür kommt ihr euch wieder näher.
Grund 7: Du kannst Yoga überall praktizieren
Das Gute am Yoga ist, dass du es überall praktizieren kannst. Sei es bei Dir zuhause, im Urlaub, oder draußen. Du kannst Deine Yoga Matte einpacken, ausrollen und loslegen.
Denke immer daran, dass jeder Heilungsweg individuell ist. Wenn Du merkst, dass Yoga nichts für Dich ist, dann ist das vollkommen ok.
Ich wollte Dir mit diesem Artikel lediglich zeigen, was Yoga für eine magische und wertvolle Wirkung haben kann.
Alles Liebe.
Deine Janina
Yoga ist die Reise des Selbst, durch sich selbst, zu sich selbst.
BHAGAVAD GITA