Was du unbedingt über Essenszeiten in der Essstörung wissen solltest.

24.01.2021

Es ist 12:50 Uhr und das Essen steht schon fertig angerichtet auf dem Tisch. Du bekommst Panik, denn eigentlich kannst du erst ab 13 Uhr essen. Kommt dir so eine Situation bekannt vor? Viele die sich in einer Essstörung befinden haben nämlich bestimmte Zeiten zu denen sie nur essen können. Dieser Artikel wird dir aufzeigen, was du unbedingt über Essenszeiten in der Essstörung wissen solltest.

Die Uhrzeiten und das Essen haben früher meinen Tagesablauf  bestimmt. Ich habe um 07:15 Uhr, um 13.30 Uhr und um 18.00 Uhr gegessen. Sie gaben mir Halt. Mit den Uhrzeiten hatte ich die Erlaubnis etwas essen zu dürfen. In der Zeit dazwischen war es unmöglich für mich etwas zu essen. Angst und Panik waren dann meine Begleiter. 

Ich kann mich auch noch gut an eine Situation erinnern, dass ich mir freitags, samstags und sonntags 3 Salzstangen erlaubt haben. Zwischen den Salzstangen waren jeweils 15 Minuten Pause. Und durch die Pausen und durch die vorgegebenen Zeiten hatte ich keine Angst, dass etwas passiert. Hätte mir aber jemand gesagt, ich müsste alle drei Salzstangen direkt hintereinander essen, ich weiß nicht, was dann passiert ist. Die Uhrzeiten gaben mir Halt und ich hatte die Kontrolle. Über mich und mein Essen.

Was du unbedingt über Essenszeiten in der Essstörung wissen solltest

Instagram – Meine Umfrage.

Da ich denke, dass sich viele mit dem Thema alleine fühlen, habe ich diesbezüglich eine Umfrage bei Instagram gemacht. 80 Prozent der mitgemachten Leute, haben Essenszeiten. Dabei sehen die Zeiten total unterschiedlich aus. Jeder hat seine eigenen Zeiten, seine eigenen Regeln, wahrscheinlich so, wie es in dem Alltag von jedem Einzelnen am besten passt. Manche essen erst ab 14 Uhr, manche essen nur bis 14 Uhr, andere wiederum essen nur einmal am Tag, oder haben ähnliche Uhrzeiten, wie ich sie hatte. In den Zeiten dazwischen, wird nichts gegessen.

Die Teilnehmer der Umfrage sagten aus, dass in der Pause oftmals das schlechte Gewissen am schlimmsten sei, dort hätte man Zeit darüber nachzudenken, was man alles zu sich genommen hat. Wenn man der Meinung war zu viel gegessen zu haben, werden neue Regeln aufgestellt, was man bei der nächsten, bevorstehenden Mahlzeit essen darf, bzw. nicht essen darf. Die Pause dient also dazu akribisch genau zu reflektieren, was gut gemacht wurde, ob man zu viel gegessen hat und wie man das bei der nächsten Mahlzeit wieder regulieren kann. Für viele fühlt es sich aber auch nicht an wie eine Pause, da die Gedanken permanent da sind und sich nur ums Essen drehen. Und manche haben Angst vor dieser Pause. Angst das genau die Zeit zwischen den Mahlzeiten zu einem Fressanfall führen wird.

Was geben einem Essenszeiten letztendlich für ein Gefühl?

Die meisten von euch sagten aus, froh zu sein, die Essenszeiten zu haben. Denn sie erinnern ans Essen, denn ohne sie würde man gar nichts essen. Die Zeiten geben einem Sicherheit, Kontrolle und geben dem Tag eine Struktur. Natürlich gab es auch einige negative Antworten diesbezüglich. Denn die Essenszeiten kontrollieren das Leben, man ist damit weder flexibel noch spontan und sobald es zu einer anderen Uhrzeit Essen geben soll, bricht Panik aus.

Was kann man zusammenfassend sagen?

Was du unbedingt über Essenszeiten in der Essstörung wissen solltest? Du bist nicht allein!

Wenn du vorher dachtest, dass du mit diesem Thema alleine bist, dann kann ich dich beruhigen. Das bist du nicht. Anhand meiner Umfrage kannst du sehen, dass es vielen so geht. Dadurch, dass ich selber einmal in dieser Situation war, weiß ich, wie wichtig Essenszeiten sein können. Sie haben mir Halt und Sicherheit gegeben. Ohne die Essenszeiten hätte ich Angst gehabt überhaupt etwas zu essen. Rückblickend kann ich also sagen, dass mir die Essenszeiten mein Leben gerettet haben. Natürlich ist es wichtig, dass man sich nach und nach von den Essenszeiten löst, denn schließlich ist es ja das Ziel wieder ein leichteres Leben führen zu können, ohne sich nach Zeiten richten zu müssen. Aber das braucht Zeit und die kannst du dir auch geben.

 Essenszeiten können natürlich auch eine Schattenseite haben. Man stellt sich selber Regeln auf und es ist nicht immer leicht diese Regeln einzuhalten. Es kommt also häufig vor, dass man diese bricht bzw. brechen muss. Und dann fängt die Negativspirale an. Wenn du dich also momentan in der Phase befindest, dass du Essenszeiten hast, dann verurteile dich nicht dafür, es ist gut, dass du überhaupt isst. Damit legst du den Grundstein auf deinem Heilungsweg. Aber sei dir auch bewusst, dass du dich von ihnen lösen musst, um vollständig zu genesen. Denn wenn du deine aufgestellten Regeln brichst, wirst du danach immer wieder schlecht drauf sein. Du musst also erforschen, woher deine Essstörung kommt. Und wenn du das machst, dann wird nach und nach deine Essstörung in den Hintergrund rücken, du wirst weniger über das Essen nachdenken und somit wirst du auch flexibler, was die Zeiten beim Essen angeht. Sei geduldig und sei vor allem nett zu dir.

Artikelempfehlung: Kann mir ein Essensplan auf dem Heilungsweg helfen?

Ein kleiner Tipp, für diejenigen, die sich schon einen Schritt weiter befinden…

Du möchtest den nächsten Schritt wagen und dich nach und nach von deinen Essenszeiten lösen? Dann probiere erstmal aus, eine Uhrzeit am Tag anders zu essen. Hast du sonst immer um 13 Uhr gegessen? Dann probiere doch mal aus um 13.15 Uhr zu essen. (Das ist nur ein Beispiel, du kannst das natürlich die Zeiten auch anders wählen). Schaue dann ganz genau, was passiert. Wie fühlst du dich? Und wie geht es dir? Vielleicht fühlt es sich am ersten Tag komisch an, aber gib auf keinen Fall auf.

Und probiere am nächsten Tag weiter aus. Wieder zu einer anderen Uhrzeit. Du wirst nach einer Woche feststellen, dass nichts passiert. Bitte denk immer daran, dass du in diesen Phasen nett zu dir bist. Sollten Rückfälle kommen und sollte die Angst wieder kommen zu einer anderen Uhrzeit zu essen, dann ist das vollkommen ok. Akzeptiere deine Situation und probiere es am nächsten Tag neu. Die Rückfälle zeigen dir, dass du noch an etwas arbeiten muss.

Hier findest Du meine Tipps, wie Du zu einer intuitivem Ernährung finden kannst.

 

Alles Liebe.

Deine Janina

„Du kannst keine neue Zukunft erschaffen, indem Du an den Emotionen aus der Vergangenheit festhältst.“

Dr. Joe Dispenza

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