Dein Körper, Dein Verbündeter: Warum er nicht das Problem ist

Kategorie: Körper

Datum: 03.04.2024

Glaubst Du, dass Du glücklicher wärst, wenn Du Deinen Traumkörper erreicht hättest? Denn sehr viele Menschen glauben, dass ihr Traumkörper sie glücklich macht. Allerdings ist in den meisten Fällen das Gegenteil der Fall. Warum Dein Körper nicht das Problem ist und was Du tun kannst, das möchte ich Dir in diesem Artikel erklären. 

Die Illusion des perfekten Körpers

Kennst Du das? Du fühlst Dich unwohl und siehst bei Instagram so viele Frauen mit der „perfekten Figur“. Diese möchtest Du dann auch und es ist Deine Traumfigur. In einer Welt, die von sozialen Medien und gesellschaftlichen Idealen beherrscht wird, ist es leicht, sich in der Illusion des perfekten Körpers zu verlieren. Damit fängt der Teufelskreis an. Am Anfang verzichtest Du vielleicht auf Dein Lieblingsessen und machst vermehrt Sport. Dann schaust Du immer weiter, wie Du Kalorien einsparen kannst. Das alles für Dein Ziel, den perfekten Traumkörper. Doch je mehr Du abnimmst, desto kritischer wirst Du. Dies zeigt sich zum Beispiel, wenn Du Deine Zeit damit verbringst, Dich ständig im Spiegel zu betrachten, an Dir herummäkelst. Je mehr Du abnimmst und je näher Du an Deinen Traumkörper herankommst, desto kritischer wirst Du. Vielleicht hast Du sogar schon das Gewicht erreicht, was Du zu Beginn erreichen wolltest. Doch der Zwang dahinter, noch mehr abzunehmen, wird permanent größer. Doch was, wenn ich Dir sage, dass Dein Körper nicht das Problem ist?

Stell Dir vor, Dein Körper wäre Dein bester Freund, Dein Verbündeter. Wie würde sich Deine Sichtweise ändern, wenn Du ihn als Deinen treuesten Begleiter auf Deiner Lebensreise betrachtest? Es ist Zeit, die ständige Selbstkritik zu hinterfragen. Versuche zu erkennen, dass Deine Unzufriedenheit mit Deinem Körper oft ein tiefer liegendes Problem maskiert.

Die Rolle von sozialen Medien und gesellschaftlichen Idealen kann nicht unterschätzt werden. Sie prägen unsere Vorstellung von Schönheit und Erfolg. Aber sie erzählen nicht die ganze Geschichte. Hinter jedem „perfekten“ Bild steht eine Person, die kämpft und zweifelt – wie vielleicht Du?

Während Du versuchst, den perfekten Körper zu erreichen, verbirgt sich dahinter oft ein tiefer liegender Kampf. Dieser geht über Dein Spiegelbild hinaus: das emotionale Essen.

Der stille Schrei nach Liebe: Emotionales Essen

Hast Du jemals versucht, die Leere in Dir mit etwas Essbarem zu füllen? So, als würdest Du versuchen, ein Loch in Deiner Seele zu stopfen, das nie ganz voll wird? Vielleicht hast Du auch einfach aus Freude, Trauer, Langeweile oder Stress gegessen – all diese Gefühle können Dich zum Kühlschrank führen. Oftmals ist Dir selbst das gar nicht bewusst. Damals, in meiner Bulimie, war mir das auch nicht klar. Für mich war es einfach der perfekte Weg, um alles essen zu können bei sozialen Events. Innerlich ging es mir zwar beschissen, aber dass es reine Bewältigungsstrategie war, wollte ich damals nicht wahrhaben.

Eine natürlich schlanke Person isst, wenn sie hungrig ist und hört auf zu essen, wenn sie satt ist. Isst jemand aus einem anderen Grund als Hunger, spricht man von emotionalem Essen. Sofern Du isst, wenn Du Hunger hast und aufhörst, sobald Du satt bist, hättest Du das für Deinen Körper ideale Gewicht. Dies nennt man dann auch intuitive Ernährung. Falls es bei Dir nicht klappt, schau mal in dem folgenden Artikel: „Intuitive Ernährung & warum es bei Dir noch nicht funktioniert hat“. Es liegt auf jeden Fall nicht an fehlender Disziplin. Es liegt viel mehr an Deinen Emotionen und dass Du den Grund für Dein „emotionales Essen“ noch nicht kennst. Denn es handelt sich hier um Emotionen, die Du unterbewusst mit dem Essen unterdrücken beziehungsweise.

Das sind meistens Emotionen, von denen Du nicht möchtest, dass sie da sind. Das bedeutet, Du akzeptierst sie nicht und möchtest, dass sie nicht auftreten. Dies kann die unterschiedlichsten Gründe haben. Es kann zum Beispiel sein, dass die Emotionen schmerzhaft sind. Ein weiterer Grund ist, dass Du als Kind gelernt hast, dass Du gewisse Emotionen nicht fühlen darfst. Das Essen, die Abnahme, der übermäßige Sport, all das sind Bewältigungsstrategien, um den wahren Emotionen aus dem Weg zu gehen.

Das ist auch der Grund, weshalb Dich selbst Dein vermeintlicher Traumkörper nicht glücklich machen würde. Ich spreche hierbei nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern auch aus den Erfahrungen meiner ganzen Coachings. Der Grund dafür ist, dass die Ursache ganz woanders liegt, als in der Unzufriedenheit mit Deinem Körper.

Sobald Du erkennst, dass Deine Essgewohnheiten ein Spiegel Deiner Seele sind, stehst Du vor der nächsten Aufgabe. Bist Du bereit, dem Zyklus der Selbstkritik zu entkommen?

Befreiungsschlag: Dem Zyklus der Selbstkritik entkommen

Hast Du Dich jemals wie ein Hamster im Rad gefühlt, gefangen in einem Zyklus aus Selbstkritik und ungesunden Bewältigungsstrategien? Besonders beim Thema Essen und Körperbild scheint dieser Kreislauf aus Selbstkritik und Bewältigungsstrategien unendlich. Doch was, wenn ich Dir sage, dass es einen Ausweg gibt? 

Wenn Du aus diesem Teufelskreis aussteigen möchtest, ist es wichtig, Dich auf eine neue Denkweise einzulassen. Vielleicht denkst Du aktuell noch, dass es nicht möglich ist. Allerdings kann ich Dir sagen, dass es möglich ist. Denn genauso wie Du das Essen als Bewältigungsstrategie programmieren konntest, kannst Du Dein Gehirn auch auf gesunde Bewältigungsstrategien umprogrammieren. 

Es beginnt mit dem Erkennen der Bewältigungsstrategien hinter Deinem Essverhalten. Die Auseinandersetzung mit Deinen eigenen Gedanken und Emotionen ist der Schlüssel. Ich weiß, dass es ein mutiger Schritt ist, sich Deinen eigenen Gefühlen zu stellen. Doch nur so kannst Du lernen, sie zu akzeptieren und zu verstehen, dass sie nicht Dein Feind sind. Vielmehr sind Deine Emotionen ein Wegweiser. Dieser zeigt Dir an, wo Du noch heilen, wachsen und lernen darfst.

Licht am Ende des Tunnels: Pfade der Selbstannahme

Das Gute ist. Heilung ist möglich. Dafür benötigst Du nur den Willen, es wirklich herausschaffen zu wollen. Dann wird es auch wieder einen Weg herausgeben. Die Heilung beginnt mit der Annahme, dass Du perfekt, unperfekt bist. Es ist ein liebevoller Prozess, Dich selbst in all Deinen Facetten zu akzeptieren. Selbstakzeptanz ist der erste Schritt auf dem Weg zur Überwindung von Essstörungen und dem Aufbau eines positiven Selbstbildes.

Selbstverständlich gibt es verschiedene Strategien zur Überwindung von Essstörungen. Daher geht es darum, Deinen individuellen Wege zu finden, der zu Dir und Deinem Leben passt. Manchmal bedeutet das, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, und manchmal bedeutet es, sich mit Gleichgesinnten zu verbinden. Es ist wichtig, geduldig und sanft mit Dir selbst zu sein, während Du neue Gewohnheiten entwickelst, die Dein Wohlbefinden fördern.

Ich möchte Dich ermutigen, Dich selbst zu unterstützen, so wie Du eine Freundin unterstützen würdest. Sei sanft, geduldig und liebevoll. Erkenne Deine Fortschritte an, auch wenn sie klein sind.

Vergiss nie, dass Dein Körper nicht der Gegner ist, den es zu besiegen gilt. Er ist vielmehr ein treuer Gefährte auf Deiner Reise, ein Leuchtturm der Stärke und des Mitgefühls in stürmischen Zeiten. Wenn Du lernst, auf ihn zu hören, wirst Du feststellen, dass er Dich zu Deiner Heilung führt. 

Meine Tipps

Ich möchte Dir nachfolgend ein paar Tipps mit an die Hand geben, die Dir auf Deinem Weg helfen können. 

Achtsamkeit praktizieren:

Nimm Dir für Deine nächste Mahlzeit einen Moment Zeit, um bewusst in den Genuss des Essens einzutauchen. Fokussiere Dich dabei auf die verschiedenen Aspekte Deines Gerichts: Betrachte die Farben, nehme die Aromen wahr und erkunde die Texturen jedes Bisses. Versuche, alle Gedanken an Kalorienzählen oder Diätregeln beiseitezuschieben. Stattdessen erlaube Dir, jede kleine Freude, die das Essen bietet, voll und ganz wahrzunehmen. Dieser Akt der Achtsamkeit beim Essen dient nicht nur der Wertschätzung der Nahrung, sondern ist auch eine Form der Selbstfürsorge. Dies wird Deiner Seele guttun und Dich im Hier und Jetzt verankern.

Positive Selbstgespräche führen:

Starte Deinen Tag, indem Du Dir vor dem Spiegel stehend mindestens drei positive Dinge über Dich selbst sagst. Konzentriere Dich dabei nicht nur auf Deine äußeren Eigenschaften, sondern auch auf Deine inneren Stärken und Erfolge. Wenn Du auf Bereiche triffst, in denen Du Dich verbessern möchtest, erkenne diese offen an. Dann kannst Du etwas sagen: „Ich weiß, dass ich in diesem Bereich noch wachsen kann, und ich liebe mich für meine Bereitschaft, mich weiterzuentwickeln.“ Diese Praxis hilft Dir, Deinen inneren Kritiker in einen wohlwollenden Unterstützer zu verwandeln. Außerdem fördert es eine gesunde Selbstwahrnehmung, bei der Du Dich selbst mit Liebe und Respekt behandelst.

Vielfältige Ernährung:

Beginne, indem Du regelmäßig ein Lebensmittel in Deine Ernährung einbaust, das Du bisher aus Angst gemieden hast – Deine sogenannten „Fear Foods„. Starte mit kleinen Portionen und erhöhe sie allmählich, um Dich langsam und behutsam an die Vielfalt zu gewöhnen. Feiere jede Mahlzeit als einen Akt der Selbstliebe und einen Schritt hin zu einem gesunden Körpergefühl. Erkunde neue Rezepte und integriere unbekannte oder bisher vermiedene Zutaten in Dein Essen. Dieser Prozess des Experimentierens und der schrittweisen Annäherung hilft Dir, Deine Ängste zu überwinden und die Freude am Essen wiederzuentdecken. Erinnere Dich daran, dass jede Mahlzeit eine Möglichkeit ist, Deinem Körper mit Liebe und Dankbarkeit zu begegnen. Verbinde Dich wieder mit dem Genuss des Essens und erlaube Dir, die Fülle und Vielfalt der Ernährung zu feiern. Dein Weg zu einem gesunden Verhältnis zum Essen ist eine Reise der kleinen Schritte, und jeder Schritt zählt.

Abschluss & Reflektionsfragen

Bevor ich diesen Artikel abschließe, möchte ich Dir einige Fragen mit auf den Weg geben. Diese sind nicht nur dazu gedacht, das Gelesene zu reflektieren. Die Fragen sollen Dich persönlich inspirieren und zum Nachdenken anregen. Jede Frage zielt darauf ab, Deine Beziehung zu Deinem Körper und Dein Essverhalten aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Ich würde Dir raten, Dir einen Moment Zeit zu nehmen, um über jede Frage nachzudenken. Schreibe Dir die Antworten auch gerne in Dein Tagebuch. Vielleicht findest Du in Deinen Antworten neue Wege, Deinem Körper mit mehr Liebe und Akzeptanz zu begegnen. 

Hier sind die Fragen, die Dich auf Deiner Reise zur Selbstakzeptanz und Heilung begleiten sollen:

  1. Was bedeutet „Achtsamkeit“ für mich beim Essen, und wie kann ich sie in mein tägliches Leben integrieren?
  2. Für welche positiven Eigenschaften meines Körpers bin ich dankbar? Wie kann ich beginnen, sie regelmäßig zu feiern?
  3. Wie würde eine vielfältige und genussvolle Ernährung in meinem Alltag aussehen? Welche neuen Lebensmittel oder Rezepte möchte ich ausprobieren?
  4. Gibt es Aspekte meines Essverhaltens oder Körperbildes, bei denen ich Unterstützung suchen sollte? Wie könnte der erste Schritt dazu aussehen?

Nun, nach den Fragen hast Du vielleicht schon neue Einsichten gewonnen. Möglicherweise stehst Du gerade am Beginn eines neuen Weges. Wie haben diese Fragen Deine Sichtweise verändert? 

Liebe Grüße Deine Janina

„Wer die Gegenwart genießt, hat in der Zukunft eine wundervolle Vergangenheit.“

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