Ich fühle mich fett: Tipps für mehr Selbstannahme

Kategorie: Körper

Datum: 20.09.2023

„Ich fühle mich fett.“ Kennst Du diesen Gedanken? Damit bist Du sicherlich nicht alleine, denn es gibt so viele Frauen, Mädchen und auch Männer, die sich dick und hässlich fühlen. Dabei ist es egal, wie viel Du wiegst, denn keine Diät auf dieser Welt macht Dich glücklicher, solange Du Dich innerlich ablehnst.  Du kannst Deine Ernährung umstellen oder noch X Kilo verlieren, doch glücklicher wirst Du dadurch nicht werden und besser fühlen wirst Du Dich sehr wahrscheinlich auch nicht.

Ich selbst litt jahrelang an Magersucht. In dieser Zeit hatte ich auch ständig diese Gedanken in meinem Kopf. Natürlich war ich rückblickend zu dieser Zeit nicht dick. Allerdings egal wie schlank ich auch war und was andere zu mir gesagt haben. Wenn mir jemand gesagt hat, dass ich dünn bin, habe ich ihm das einfach nicht geglaubt. Denn trotz Untergewicht habe ich mich dick gefühlt. Ich glaubte, ich muss weiter hungern, um beim Blick in den Spiegel glücklich zu sein. Heute habe ich dieses Denkmuster längst überwunden. Du kannst das auch schaffen. Ich möchte Dir in diesem Artikel mehr über die Hintergründe zeigen und Dir aufzeigen, wie Du es schaffen kannst, Dich nicht mehr fett zu fühlen. 

Ist “Ich fühle mich Fett“ wirklich ein Gefühl?

Damit wir eine Antwort auf die Frage finden, stell Dir folgende Situation vor. Du shoppst und probierst in einer Umkleidekabine eine neue Jeans an. Welche Gedanken kommen in dieser Situation bei Dir hoch, wenn die Jeans nicht passt? Bei mir war das früher zum Beispiel ein Moment, in dem ich mich „zu dick“ fühlte. Damit wir eine Antwort auf die obige Frage finden, sollten wir uns fragen, wie fühlt sich „zu dick“ an? Die Wahrheit ist, es ist kein Gefühl, sondern genau genommen ein „Wiewort“, das eine Eigenschaft beschreibt, wie etwas ist. Du kannst Dich auch nicht rau, glatt oder senkrecht fühlen. Ich kann mir vorstellen, dass Du Dich in der Situation unwohl fühlst, Dich vielleicht Selbstzweifel plagen und es sich sicherlich nicht gut anfühlt. Doch sich fett oder dick zu fühlen ist kein Gefühl, sondern eine Beschreibung, wie wir gerade herausgefunden haben.

Doch wieso fühlst Du Dich dann zu fett? Hier ist es eher so, dass Du es vielmehr denkst und nicht fühlst. Dies ist ganz einfach ein Schutzmechanismus, um die wahren Gefühle nicht fühlen zu müssen. Du lenkst Dich mit den äußerlichen Problemen an Deinem Körper von inneren Problemen ab. Daher kann es sehr wertvoll sein, hier einmal genauer hinzuschauen und versuchen herauszufinden, welche Gefühle Du wirklich hast. Vielleicht bist Du traurig oder hast vor etwas Angst, zum Beispiel, dass andere Leute Dich nicht mögen? Hast Du ein geringes Selbstwertgefühl und glaubst es aufbauen zu können, in dem Du dünner wirst? Damit bist Du auf dem falschen Weg, denn ein stabiles Selbstwertgefühl kommt von innen und sollte nicht auf Äußerlichkeiten aufgebaut sein.

Ich bin Dick

Läufst Du vor etwas weg?

Ich habe mir jahrelang eingeredet, dass ich mein Gewicht noch weiter reduzieren muss, um meinen eigenen Körper attraktiv zu finden. Ich habe mich täglich auf die Waage gestellt, mehr Sport gemacht und auf Süßigkeiten verzichtet, weil ich glücklich sein wollte. Doch ich habe nur Dinge gemacht, die mich überhaupt nicht glücklich gemacht haben. Wie soll das überhaupt funktionieren? Rückblickend kann ich Dir sagen, dass es nur der Versuch war, vor meinen wahren Gefühlen wegzurennen. Denn wenn ich die negativen Gefühle auf meinen Körper im Außen projizierte und ich diesen als zu dick wahrnahm, gab mir dies ein gewisses Gefühl von Sicherheit und Kontrolle. Ich sagte mir dann: „Ich habe es bisher geschafft 5 kg abzunehmen, dann schaffe ich auch weitere 5 kg.“ Somit musste ich mich nicht mit meinen wirklichen Gefühlen beschäftigen, sondern weiter an meinem Körper herummäkeln. Ich glaubte, wenn ich noch weitere 5 kg verliere, kann ich es mir erlauben, mich schön zu fühlen und alles wird gut. Doch es war nicht gut und von Wohlfühlen in meinem Körper konnte trotz weniger Gewicht keine Rede sein.

Kennst Du solche Gedanken und diesen Kreislauf? Hat er Dich glücklich gemacht? Hast Du Dich jemals besser gefühlt als Du Dein Zielgewicht erreicht hast oder hattest Du dann direkt ein neues Zielgewicht? Nun frage ich Dich: „Wie soll es Dir helfen, weiter Dein Gewicht zu reduzieren, wenn das wahre Gefühl vielleicht Angst vor Ablehnung ist?“ Dieses Vorgehen kann Dir langfristig nicht helfen. Der erste Schritt ist es, dies zu erkennen. 

Wann fühlst Du Dich schlecht und unattraktiv?

In welchen Situationen hast Du dieses Empfinden, dass Du Dich zu dick fühlst? Kommt es zum Beispiel vor, wenn Du Dich mit anderen vergleichst? Warum machst Du das überhaupt? Schließlich bist Du einzigartig und keine andere Person auf diesem Planeten hat die Voraussetzungen wie Du. Also wieso solltest Du Deinen Körper mit dem von einer anderen Person vergleichen? Oftmals ist es einfach Ablenkung von tieferen Problemen, wie schon zuvor beschrieben. Denn das Leben ist teilweise sehr ungerecht und auf dieser Welt passieren viele schlimme Dinge. Einige Dinge können wir ändern und mit vielen anderen müssen wir uns abfinden.

Die Aufgabe Deines Unterbewusstseins ist es, dass Du mit den verschiedensten Anforderungen klarkommst. Das heißt, wenn Du ein Leben lebst, das Dir nicht entspricht, also Du Dinge tust, von denen Du unterbewusst weißt, dass Du es eigentlich nicht willst und aus Angst trotzdem tust, dann kann die Essstörung für Dein Unterbewusstsein eine Lösung sein. Dein Leben kotzt Dich an? Vielleicht ist es dann zu verstehen, dass sich dieses Gefühl im Außen manifestiert und Dich wirklich nach dem Essen „auskotzt“.

Vielleicht klingt es für Dich weit hergeholt? Möglicherweise spürst Du eine gewisse Abneigung gegen meine Worte? Vielleicht spiegelt diese Abneigung ja auch wider, dass ich nicht ganz Unrecht habe? Natürlich ist eine Krankheit nicht in einem Blog-Artikel zu heilen. Schon gar nicht bei einer Krankheit, wie der Essstörung, die nicht nur eine Ursache hat. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es sich lohnt, seine eigenen Gedanken und Gefühle zu erforschen. Zusätzlich beobachte ich dies auch in der täglichen Arbeit mit meinen Klientinnen. 

Was Du tun kannst, um Dich wohl in Deinem Körper zu fühlen?

Mein Ratschlag an Dich wäre, damit anzufangen aufzuschreiben, wofür Du Deinem Körper dankbar bist. Damit kommst Du aus Deinen negativen Gedankenmustern raus und arbeitest im ersten Schritt auf der Ebene im Äußeren, in der Du für Dich in diesem Moment das Problem siehst. Als Beispiel könntest Du Dir aufschreiben, dass Du Deinen Beinen dankbar bist, dass sie es Dir ermöglichen, Dich frei zu bewegen. Falls Dir dies schwerfällt, kannst Du mit positiven Eigenschaften über Dich anfangen. Als Beispiel: 

  • Ich kann gut zeichnen
  • Ich kann gut mit Hunden umgehen, oder
  • Ich bin eine gute Musikerin.

In einem zweiten Schritt kannst Du schriftlich weitere Fragen beantworten, das heißt, Du schreibst Dir die Frage auf ein Blatt Papier und beantwortest sie handschriftlich.

  • Hat es mir bisher geholfen, mich dauerhaft gut zu fühlen, wenn ich weiter abgenommen habe?
  •  Was fühle ich wirklich, wenn ich denke, „ich fühle mich zu dick“?

Die zweite Frage führt Dir noch einmal vor Augen, dass es sich um kein Gefühl, sondern viel mehr um Deine Gedanken handelt. Du bist nicht Deine Gedanken. Das heißt nur, weil Du einen negativen Gedanken hast, bist Du nicht negativ. Nimm Dir Zeit für diese Übungen und mach sie nicht einfach so zwischendurch, ansonsten kannst Du es genauso gut gleich lassen. Solltest Du Probleme oder Rückfragen haben, kannst Du mir jederzeit gerne schreiben. Ansonsten kann ich Dir empfehlen, meine Artikel zu Selbstliebe und Selbstmitgefühl zu lesen. Dort erhältst Du weitere Tipps, die Dir helfen können.

Meine Erfahrung

Ich kenne diese Gedanken, wie bereits oben kurz beschrieben, nur zu gut. In der Zeit meiner Bulimie war es teilweise noch schlimmer für mich, da ich nach der Magersucht natürlich schon zugenommen hatte und es für mich schwierig war, die Zunahme zu akzeptieren. In dieser Zeit habe ich den Fokus bewusst auch auf meinen Körper gelegt, damit ich eine bessere Verbindung zu mir und meinem Körper bekomme. Ich erzähle Dir mehr darüber in meinem Artikel, „wie Yoga mir auf meinem Heilungsweg geholfen hat“. Gerade mit meinen Beinen stand ich immer auf Kriegsfuß … 

Falls Du mir schon länger folgst, hast Du es wahrscheinlich schon mehrfach gehört, ich möchte es trotzdem noch mal erzählen, da es so wichtig ist. Ich bin ein großer Fan vom positiven Denken und ich habe damals auf meinem Heilungsweg geschaut, was wirklich hinter meinen negativen Gedanken steckt. Dafür habe ich ein Dankbarkeits- und Erfolgstagebuch eingeführt, in dem ich täglich aufgeschrieben habe, was ich für Erfolge hatte und wofür ich dankbar bin (Übrigens führe ich dies immer noch ;)). Diese intensive Arbeit an meinen Gedanken ermöglichte es mir, eine bessere Verbindung zu mir und meinem Körper zu bekommen.

Sich selbst zu hinterfragen und zu reflektieren, was hinter den eigentlichen Gedanken steckt und welche wirklichen Gefühle unterdrückt werden, ist wichtig. Also ich habe dadurch gelernt, mich zu verstehen, welche Bedürfnisse ich habe und was in mir vorgeht. Dies half mir unter anderem dabei, den Weg aus der Essstörung zu finden. Ich habe für mich verstanden, dass die Essstörung ein Ausdruck von etwas Tieferem war …

Chewing Beach Thailand und Ich fühle mich Fett

Abschlussworte

Zum Abschluss möchte ich Dir mitgeben, dass der Bewegungszwang, der ständige Kampf mit Dir und Deinem Körper ein Hinweis ist, dass etwas Tiefe in Dir verborgen ist, was gehört werden möchte.

Der erste Schritt ist immer, sich diesem bewusst zu werden. Dafür kannst Du in einem ersten Schritt anfangen zu schauen, was los ist. Stelle Dir Fragen, warum Du gewisse Dinge tust, wovon versuchst Du Dich abzulenken. Es lohnt sich genau da, wo Du es nicht willst, genauer hinzuschauen.

Vielleicht ist es im ersten Moment schmerzhaft und nicht leicht, doch je länger Du dabei bleibst, desto leichter fällt es Dir. Ich kann es eigener Erfahrung sagen, dass es für mich ein sehr schmerzhafter Weg war, jedoch ist mein Leben aktuell viel leichter und freier, da sich der Weg gelohnt hat. Also merke Dir, wenn Du wieder am liebsten aufgeben möchtest, dass was auf Dich wartet, ist unbeschreibbar schön.

Du darfst niemals vergessen, Du bist gut so wie Du bist. Daher brauchst Du Dich auch nicht mit anderen vergleichen, denn Du bist einzigartig und liebenswert. Ich hoffe, dass meine Erfahrungen Inspiration für Deinen Weg sein können und falls Du jemanden brauchst, der Dich unterstützen kann, melde Dich gerne bei mir.

Ich glaube fest an Dich und weiß, dass Du es schaffst Deinen Weg zu gehen.

Liebe Grüße, Deine Janina

„Gib niemals auf, für das zu kämpfen, was Du tun willst.

Mit etwas, wo Leidenschaft und Inspiration ist, kann man nicht falsch liegen.“

Ella Fitzgerald

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