9 körperliche Anzeichen Deiner Genesung: Überwinde Deine Essstörung erfolgreich

Kategorie: Essstörung

Datum: 12.05.2023

In diesem Artikel möchte ich Dir 9 Anzeichen vorstellen, anhand derer Du erkennen kannst, dass Du Dich mehr und mehr von Deiner Essstörung erholst.

Ich weiß schließlich aus eigener Erfahrung, dass der Weg aus der Essstörung schwierig sein kann und er an manchen Tagen gar unmöglich wirkt. Daher ist es auch wichtig für sich selbst zu schauen, in welchen Bereichen man schon Fortschritte gemacht hat.

Allerdings weiß ich, dass dies für einen selbst ziemlich schwierig sein kann. Dennoch möchte ich Dir mit diesem Artikel ein paar körperliche Anzeichen verraten, die Dir signalisieren, dass Du auf dem richtigen Weg bist. Außerdem kannst Du so auch erkennen, an welchen Stelle Du noch an Dir arbeiten und genauer hinschauen darfst.

Dies ist insbesondere wichtig, wenn Du nicht in der Quasi-Recovery stecken bleiben möchtest.

Ich möchte zu Beginn des Artikels noch darauf hinweisen, dass körperliche Symptome ein Anzeichen dafür sein können, dass sich Dein Körper erholt und auf dem Weg der Besserung ist. Dennoch solltest Du selbstverständlich beachten, dass jeder Körper unterschiedlich ist und dass die Genesung von einer Essstörung eine individuelle Erfahrung ist.

Daher ist letztlich immer der Einzelfall zu betrachten.

Dieser Artikel gibt Dir jedoch eine sehr gute erste Einschätzung und kann sehr hilfreich sein, um den Fortschritt Deiner Heilung zu erkennen.

Falls Du aktuell Unterstützung auf dem Weg Deiner Recovery benötigst, wende Dich gerne an mich und wir schauen gemeinsam in dem für Dich kostenfreien Kennenlerngespräch, was Dir in Deiner aktuellen Situation am besten hilft.

Körperliches Anzeichen Nr. 1 „Du frierst weniger.

Ist Dir öfter kalt oder frierst Du ständig?

Solltest Du unter einer Essstörung leiden oder Dich sehr restriktiv ernähren, gibt es gute Gründe für das Frieren.

Dies kann einerseits daran liegen, dass Dein Stoffwechsel eingeschlafen ist (Hungerstoffwechsel) oder Du einfach zu wenig Fett am Körper hast. Dafür musst Du keine diagnostizierte Essstörung haben. Schon starke Restriktionen können bereits dazu führen.

Natürlich gibt es Frauen, die nicht im Untergewicht sind und trotzdem ständig frieren. Also ständiges Frieren ist natürlich kein Anzeichen für eine Essstörung oder restriktives Essen.

Allerdings ist es bei vielen Frauen während der Recovery so, dass sie aufgrund eines besseren Stoffwechsels anfangen, mehr Körperwärme zu empfinden oder sich allgemein wärmer fühlen.

In Einzelfällen kann es sogar sein, dass durch den beschleunigten Stoffwechsel so viel Wärme produziert wird, dass es nachts zu starken Schweißausbrüchen kommt. Dies ist also keinesfalls schlimm, wenn dies bei Dir der Fall sein sollte.

Ein anderer Grund für nächtliche Schweißausbrüche ist, dass in Deinem Körper aufgrund der größeren Nahrungsmengen hormonelle Änderungen stattfinden. Diese hormonellen Änderungen können ebenfalls zu mehr Körperwärme führen.

Körperliches Anzeichen Nr. 2 „Du hast Deine Periode wieder.“

Der Verlust Deiner Periode ist wohl eines der deutlichsten Zeichen, dass in Deinem Körper auf hormoneller Ebene etwas nicht so läuft, wie es sollte.

Deine Essstörung oder Dein restriktives Essverhalten können hier natürlich die Ursache des Verlustes Deiner Periode sein.

Das bedeutet, sofern Du Deine Periode während Deiner Essstörung verloren hast, wirst Du sie nach Deiner Recovery wieder auf natürliche Weise zurückbekommen.

Falls Deine Periode durch Deine Essstörung oder Dein restriktives Essverhalten einfach nur schwächer geworden oder unregelmäßiger geworden ist, wird sie sich wieder normalisieren. Sobald Du also Deine Periode wieder bekommst, ist dies ein sehr gutes Zeichen.

Nun weißt Du auch, dass Du auf dem richtigen Weg bist. Schließlich zeigt die Tatsache, dass Du auf natürliche Weise wieder Deine Periode bekommst, eindeutig, dass sich Dein Körper erholt und hormonell gesehen wieder gesünder ist, als während des Periodenverlustes.

Diese Hormonumstellung kann weitere positive Effekte nach sich ziehen, wie eine höhere Libido oder ein stärkerer Sexualtrieb. Dies ist ein zusätzlicher positiver Hinweis, dass Du auf dem richtigen Weg bist.

Bedenke jedoch, dass nur weil Du Deine Periode wieder bekommen hast, ist dies kein Zeichen dafür, dass die Genesung Deiner Essstörung abgeschlossen ist.

Genauso wenig bedeutet es, dass Du, nur weil Du Deine Periode wieder hast, nicht weiter zuzunehmen brauchst (wenn Du im Untergewicht bist). Natürlich ist es positiv und ein gutes Zeichen, dass Du Deine Periode wieder hast, jedoch auch nicht mehr.

Weiterhin gibt es auch genügend Frauen, die während der ganzen Zeit ihrer Essstörung ihre Periode nicht verlieren. Dies zeigt eindeutig, dass die Periode einfach nur ein Symptom der Erkrankung ist und keine Ursache.

Bedenke also, dass jeder Mensch anders ist und Du an den Ursachen und nicht den Symptomen arbeiten solltest.

Körperliches Anzeichen Nr. 3 „Besseres Hunger- und Sättigungsgefühl.“

Im Rahmen der Essstörung kann es dazu kommen, dass Du Dein Hunger- und Sättigungsgefühl verlierst oder nicht mehr richtig wahrnimmst.

Daher geht es anfangs zum Beispiel, wenn Du lange in der Magersucht gewesen warst oder im Untergewicht bist einfach darum zu essen, egal ob Du Hunger hast oder nicht. Dies dient ganz einfach dazu, wieder zuzunehmen und die Hormone zu normalisieren, damit Du überhaupt wieder Deinen Hunger spüren kannst.

Eine weitere Herausforderung auf dem Weg zu einem normalen Hunger- und Sättigungsgefühl ist für viele der Extremhunger. Allerdings möchte ich Dir hier sagen, dass der Extremhunger ein ganz normaler Teil der Recovery ist und kein Binge Eating. Daher solltest Du dem extremen  Hunger genauso nachgehen wie Deinem mentalen Hunger.

Wenn Du hier konsequent so vorgehst, wirst Du mit der Zeit immer besser, Deine normalen Hungerzeichen wahrzunehmen und lernst, diesen immer mehr zu vertrauen. Dies wird dazu führen, dass Du Dich mit dem Essen wieder zufriedener fühlst.

Dadurch kannst Du mit der Zeit einfach essen, wenn Du hungrig bist und aufhören, wenn Du satt bist. So wird sich mit der Zeit ein immer intuitiveres Essverhalten entwickeln, wenn Du kontinuierlich an Dir arbeitest.

Somit sind ein wiedererlangtes Hunger- und Sättigungsgefühl ein wichtiges Anzeichen für Deinen Fortschritt auf dem Heilungsweg.

Körperliches Anzeichen Nr. 4 „Erreichen Deines Wohlfühlgewichts.“

Hier möchte ich direkt zu häufig mit einem Irrtum aufräumen: Es gibt nicht das Wohlfühlgewicht, sondern vielmehr einen Wohlfühlbereich für Deinen Körper. Denn es gibt kein Gewicht, was exakt gehalten wird, sondern es unterliegt natürlichen Schwankungen. Diese Schwankungen liegen an unterschiedlichen Dinge, die für diesen Artikel jedoch nicht so relevant sind.

Ich weiß, dass eine der größten Ängste im Rahmen der Recovery die Angst vor der Zunahme ist.

Doch sobald Du den zuvor für Deinen Körper angesprochenen passenden Gewichtsbereich erreicht hast, kannst Du Dich einfach satt essen, ohne weiter stetig zuzunehmen.

Hierbei musst Du Dich nicht einschränken bei der Lebensmittelauswahl, sondern kannst essen, was Dein Körper verlangt.

Also wenn Du während der Genesung zugenommen hast und den für Deinen Körper passenden Gewichtsbereich erreicht hast, bist Du auf einem sehr guten Weg.

Körperliches Anzeichen Nr. 5 „Weniger Ödeme, Blähungen und Wassereinlagerungen.“

Dass Du während Deiner Recovery oder in der Zeit der Essstörung oftmals aufgebläht bist, Ödeme oder Wassereinlagerungen hast, ist ganz normal.

Daher ist es ein gutes Anzeichen, wenn diese weniger häufig auftreten oder sich verringern.

Bedenke hierbei, dass jeder, also auch Menschen ohne eine Essstörung gelegentlich aufgebläht sind oder Wassereinlagerungen haben. 

Freue Dich darüber, wenn die zuvor genannten Symptome weniger werden und mache Dir nicht zu viel Gedanken darüber, wenn Du mal einen aufgeblähten Bauch hast.

Solltest Du am Anfang Deiner Recovery oftmals ein Völlegefühl haben, wird sich dies im Laufe der Zeit legen, was ebenfalls ein körperliches Anzeichen für Deine Fortschritte auf dem Weg der Heilung ist.

Körperliches Anzeichen Nr. 6 „Deine Verdauung normalisiert sich.“

Die Essstörung ist ein Problem für Deine Verdauung. Denn durch zu wenig Nahrung, zu viel Nahrung, das erzwungene Übergeben, die Nutzung von Abführmitteln oder Appetitzüglern, schadest Du Deinem ganzen Verdauungssystem massiv.

Daher wird Deine Essstörung sehr wahrscheinlich früher oder später zu verschiedenen Verdauungsproblemen führen. Diese Verdauungsprobleme können sich zu Beginn der Recovery sogar noch weiter verstärken.

Der Grund hierfür ist zum Beispiel, wenn Du mehr isst als zuvor oder Lebensmittel einführst, die Du lange gemieden hast. Die neuen zuvor gemiedenen Lebensmittel kennt Dein Verdauungssystem einfach noch nicht und muss sich erst wieder darauf einstellen und mit größeren Nahrungsmengen ist es genau das gleiche.

Hier gilt es ganz einfach diese Phase zu überstehen, auch wenn es oftmals erst schlechter, bevor es besser wird.

Durch die größere Vielfalt an Lebensmitteln werden sich dann jedoch neue Darmbakterien bilden und Du wirst wieder ein gesundes Darmmikrobiom entwickeln. Außerdem wird sich die Produktion der weiteren Verdauungshormone ebenfalls wieder normalisieren.

Sobald Du wieder einen regelmäßigen Stuhlgang hast, ist dies ein weiteres körperliches Anzeichen für Deinen fortschreitenden Genesungsprozess.

Körperliches Anzeichen Nr. 7 „Du hast bessere Haut, Nägel und Haare.“

In meinem Artikel „Kennst Du die Folgen der Essstörung„, habe ich viele der Probleme, die Du bekommen kannst, wenn Du unter einer Essstörung leidest, bereits beschrieben.

Darunter auch das nachfolgende Thema Haut, Nägel und Haare.

Falls Du diesen Artikel noch nicht kennst, empfehle ich ihn Dir, da ich es hier nur kurz anreiße. Bei einer Essstörung können Dir die Haare ausfallen, die Nägel sehr schwach und brüchig werden, die Haut kann sich trocken oder stumpf anfühlen.

Das Gute ist jedoch, dass alle diese Probleme im Rahmen Deiner Recovery wieder verschwinden werden, je länger Du dran bleibst.

Natürlich wird dies nicht von heute auf morgen geschehen, doch wenn Du konsequent Deinen Weg gehst, ist es unvermeidlich.

Ich weiß auch, dass selbst in der Recovery manche noch unter Haarausfall und Hautproblemen wie Akne leiden. Dies liegt ganz einfach daran, dass in der Genesungsphase so viel in Deinem Körper passiert, dass es manchmal erst schlechter, bevor es besser wird.

Doch sobald Du feststellst, dass Deine Haare nicht mehr ausfallen, Deine Nägel stärker werden und Deine Haut besser wird, ist dies ein wahnsinnig schönes Gefühl und ein gutes Zeichen für Deinen aktuellen Weg.

Körperliches Anzeichen Nr. 8 „Du schläfst wieder besser.“

Bei vielen ist es so, dass sie in der Essstörung nicht gut schlafen können, weil sie beispielsweise so starken Hunger haben, dass sie nicht ein- oder durchschlafen können. Darüber hinaus liegen viele lange wach und können den unendlichen Strom an negativen Gedanken nicht stoppen und schlafen daher nur sehr schwer ein oder können nicht wieder einschlafen, wenn sie einmal aufwachen.

Sobald Du Dich wieder besser ernährst und auf Deinem Heilungsweg weitere Fortschritte machst, desto weniger Hunger hast Du natürlich in der Nacht und alleine dies führt zu einem besseren Schlaf.

Darüber hinaus wirst Du im Rahmen der Recovery lernen Dich besser zu entspannen und negative Gedanken werden immer weniger, was ebenfalls zu einem besseren Schlaf führen wird.

Somit ist ein besserer Schlaf ein gutes Anzeichen für Deinen bisherigen Weg der Recovery.

Körperliches Anzeichen Nr. 9 „Mehr Energie im Alltag.“

Die Phase der Recovery kann anstrengend sein und es ist völlig normal, dass Du Dich während dieser Zeit erschöpft fühlst, weshalb ein sehr wichtiger, jedoch häufig unterschätzter Faktor genügend Ruhe ist.

Falls Du Dich fragst, wie Du mehr Ruhe in Dein Leben integrieren kannst, wären Yoga, Meditation oder Achtsamkeitsübungen ein erster Schritt. Falls Du hier weitere Tipps benötigst, wie Du vorgehen solltest, zögere nicht mir zu schreiben und nachzufragen.

Nur damit keine Missverständnisse entstehen: Ich möchte nicht, dass Du denkst, dass irgendetwas bei Deiner Recovery falsch läuft, nur, weil Du keine Energie hast und keine Motivation, irgendetwas zu tun. Denn das war bei mir ganz genauso.

Allerdings wird sich langfristig etwas ändern und wirst Du wieder mehr Energie haben, mehr Motivation etwas zu unternehmen oder den Alltag zu erledigen.

Somit ist ein Mehr an Energie natürlich ein sehr gutes Zeichen dafür, dass Du auf Deiner Recovery schon einige Fortschritte gemacht hast und auf einem guten Weg bist.

Natürlich gibt’s noch viele weitere körperliche Anzeichen dafür, dass Du bei Deiner Recovery Fortschritte gemacht hast, wie zum Beispiel ein besseres Immunsystem, gesündere Knochen oder eine bessere Wundheilung.

Jedoch sollte diese Liste keine abschließende Liste werden. Ich wollte lediglich die aus meiner Sicht wichtigsten und größten Punkte nennen.

Das bedeutet auch, dass es keine Pflicht ist, alle diese Punkte abzuhaken, da jeder Mensch individuell ist.

Ich hoffe, diese Liste hilft Dir dabei, auf Deinem Weg der Recovery eigene Fortschritte anhand von körperlichen Anzeichen zu erkennen.

Ich freue mich, von Dir zu hören.

Liebe Grüße

Deine Janina

„Liebe das Leben, das Du lebst.

Lebe das Leben was Du liebst.“

Bob Marly

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